Blutbad im Einfamilienhaus: Mutter und Sohn tot, Bruder in Lebensgefahr

Baden-Württemberg: Ein 11-jähriger Junge taucht schwer verletzt auf der Straße auf. Was er der Polizei sagte, veranlasste die Beamten, Verstärkung zu holen.

In Tiefenbonn hat sich eine Tragödie oder ein Gewaltverbrechen ereignet, dass schwer erschüttert und viele Fragen aufwirft. Am Samstagnachmittag fanden Anwohner der Gemeinde Tiefenbronn (Baden-Württemberg) einen schwer verletzten Jungen auf der Straße. Das Kind blutete und lag auf einer ruhigen Straße in einer Wohnhaussiedlung am Rande der Gemeinde mit 1700 Einwohnern.

Ein Nachbar rief umgehend den Rettungsdienst und die Polizei. Das Kind war trotz seiner schweren Verletzungen ansprechbar. Der Junge war lebensgefährlich verletzt und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Was genau er zur Polizei sagte, ist der Presse nicht bekannt. Doch der zuständige Beamte rief Verstärkung und veranlasste, dass das Wohnhaus des Jungen umgehend durchsucht wurde. Dort fand die Polizei zwei weitere Leichen: die der 38-jährigen Mutter des geretteten Jungen und die seines kleinen Bruders (8). Der Ehemann der Verstorbenen ist anwesend und lebendig. Weil auch er verletzt war, wurde der 60-Jährige zunächst in ein Krankenhaus gebracht und sollte im Laufe des Sonntages dem Haftrichter vorgeführt werden.

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen besteht der dringende Verdacht, dass der 60-Jährige seine Frau und das jüngste Kind getötet habe. Der 11-jährige Bruder sei lebensbedrohlich verletzt worden und kämpfe in ärztlicher Behandlung weiter ums Überleben. Zu den genaueren Umständen und der Todesursache von Frau und Kind machte die Polizei bisher keine Angaben.

Die Gemeinde ist erschüttert
Im eigentlich idyllischen Tiefenbronn bei Pforzheim ist man entsetzt. Der parteilose Bürgermeister Frank Spottek sagte: „Ich bin überaus erschüttert und tief betroffen von diesem schrecklichen Familiendrama in unserer Gemeinde.“ Offenbar war das betroffene Wohnhaus nur ein Wochenenddomizil der Familie, die dort nur einen Nebenwohnsitz angemeldet hatte und als wohlhabend galt. Vor dem Tatort sammelten Anwohner oder Angehörige eine kleine Gedenkstätte mit drei Kerzen und einer Kunstblume. Ein Ehepaar mit erwachsenen Kindern trauerte dort am Sonntagnachmittag und fiel sich schluchzend in die Arme.

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Sara Breitner