Bombendrohungen an Schulen: massenweise Evakuierungen bundesweit

Nach mehreren Bombendrohungen an Schulen sowie anderen öffentlichen Einrichtungen und Medien haben die jeweiligen Polizeikräfte in Baden-Württemberg und Hamburg jetzt zwei Verdächtige festgenommen. Es wird jedoch befürchtet, dass die beiden nur ein kleiner Teil einer viel größeren Gruppe sind, die mit falschen Notanrufen und schriftlichen Drohungen insbesondere Schulen in allen Bundesländern in Angst und Schrecken versetzen. 

In ihren Drohungen geben sich die Beteiligten als entweder Anhänger oder Gegner der internationalen Terroristenorganisation Hamas oder IS aus, die vorhaben, so viele Menschen wie möglich zu töten. Die Drohmeldungen führten bisher zu mehr als 30 großen Polizeieinsätzen, zumeist mit einer darauffolgenden Evakuierung des gesamten bedrohten Bereichs. Den beiden Tätern wird jetzt zu Folge der Stuttgarter Staatsanwaltschaft vorgeworfen, „aufwendige Polizeieinsätze herbeizuführen, das öffentliche Sicherheitsempfinden der Bevölkerung in empfindlicher Weise zu stören und zu erschüttern und größere Bevölkerungsteile, insbesondere auch das nähere Umfeld der bedrohten Institutionen, in erheblicher Weise zu beunruhigen“. 

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um einen Neunzehnjährigen aus dem Hohenlohekreis und einen 30-jährigen Mann aus dem Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Der neunzehnjährige Schwabe war der Polizei schon von früheren Straftaten im Zusammenhang mit dem Internet bekannt. Die Ermittlungen nach weiteren Mitgliedern der Gruppe sind noch im Gange.   

Falsche Bombendrohungen und vorgetäuschte Geiselnahmen waren bisher nur in den Vereinigten Staaten, wo man den Vorgang als „Swatting“ bezeichnet, ein weit verbreitetes kriminelles Phänomen. Dort sind die falschen Anrufe an Notdienste oder Bombendrohen per E-Mail meist als Rachefeldzug gegen Einzelpersonen ausgerichtet und haben bereits mehrfach zu Todesfällen geführt. Besonders bekannt ist der Fall von Casey Viner, dessen Drohanrufe dazu geführt hatten, dass ein Unschuldiger von der Polizei erschossen wurde, nachdem er nichtsahnend die Tür geöffnet hatte. 

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Alexander Grünstedt