Zuerst versprühte er eine unbekannte Flüssigkeit, dann entzündete er sie. In einem japanischen Animationsstudio hat ein Mann ein Feuer gelegt und dadurch mehr als 20 Menschen getötet und zahlreiche weitere Personen verletzt.
In Japan ist am Donnerstag offenbar ein Zeichentrickstudio Ziel eines verheerenden Brandanschlags geworden. Dabei sind in dem dreistöckigen Gebäude mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen und 35 verletzt worden. Die Behörden teilten mit, dass es weitere Opfer geben könnte. „Ein Mann schüttete eine brennbare Flüssigkeit aus und zündete sie an“, sagte ein Sprecher der Polizei. Nach Medienberichten wurde der Tatverdächtige festgenommen.
Zwölf Leichen seien im Erdgeschoss und im ersten Stock des Gebäudes der Kyoto Animation Filmstudios gefunden worden. Anfänglich hatte die Feuerwehr einen Toten bestätigt. „Zehn oder mehr“ Tote wurden auf der Treppe vom zweiten Stock zum Dach gefunden. Nach Behördenangaben gab es mindestens 35 Verletzte, davon zehn schwer. Rund 70 Menschen haben sich japanischen Medien zufolge in dem Gebäude aufgehalten. Gegen 10.30 Uhr brach dann das Feuer aus, dichter Qualm drang aus den Fenstern und die Fassade war schwarz von den Flammen, die aus den Fenstern heraus gelodert waren. 35 Fahrzeuge der Feuerwehr waren bei dem Einsatz vor Ort, nach rund drei Stunden war der Brand gelöscht.
Mutmaßlicher Täter ist selbst verletz worden
Die Ursache des Feuers wird derzeit noch von der Polizei untersucht, sie geht aber davon aus, dass es sich um einen gezielten Brandanschlag handelt. Nach Informationen des Senders NHK wurde der Mann, der verdächtigt wird, den Anschlag ausgeführt zu haben, selbst dabei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Er soll beim Verschütten einer benzinartigen Flüssigkeit gerufen haben: „Ihr werdet alle sterben“. Der Grund für den Anschlag auf die Filmstudios, die unter anderem verschiedene Zeichentrick-Filme für das Fernsehen produziert, ist völlig unklar.
„Anwohner berichteten, sie hätten eine laute Explosion im ersten Stock von Kyoto Animation gehört und Rauch gesehen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ein Mann bestätigte gegenüber dem Sender NHK: „Ich hörte zweimal einen lauten Knall, sie hörten sich an wie Explosionen. Das Feuer wütete heftig. Ich sah rote Flammen lodern.“ Und eine Frau aus der Nachbarschaft wird von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert: „Ein Mensch mit versengtem Haar lag am Boden, und da gab es blutige Fußspuren.“
Die Frage nach dem Warum
Von Seiten der Filmstudios gab es zunächst keine Erklärung. Die Firmenzentrale in der Stadt Uji ließ verlauten, man verfolge aber die Entwicklung der Lage. Von der Firma wird auch eine Zeichentrick-Schule betrieben. Entsetzen machte sich bei anderen Zeichentrick-Firmen breit, diese sicherten aber Unterstützung zu. Weltweit sind die japanischen Firmen für ihre Zeichentrickfilme berühmt. Selten gibt es in dem Land Gewaltverbrechen. Harte Strafen gibt es dann aber, wenn durch Brandanschläge Menschen, die häufig in Holzhäusern wohnen, zu Schaden kommen. Dies geht bis zur Todesstrafe. So wartet ein Mann in Osaka derzeit auf die Vollstreckung der Todesstrafe. Er hatte in der Stadt in einem Videoverleih ein Feuer gelegt und dabei 16 Menschen getötet.
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