Briefwahl ergibt erste Resultate in US-Wahlkampf

Am 5. November ist es wieder so weit und Millionen amerikanischer Bürger gehen an die Wahlurnen, um ihren Präsidenten zu wählen, der das riesige Land über die nächsten fünf Jahre leiten soll. Die Entscheidung der Amerikaner hat aber auch enorme internationale Auswirkungen, insbesondere was den globalen Handel und die internationale Sicherheitspolitik, darunter die NATO, betrifft. Obwohl die US-Wahlen zumeist an den physischen Wahlurnen ausgetragen werden, konnten Millionen von Wahlberechtigten bereits seit Anfang der Woche ihre Stimme per Postversand abgeben. Diese Stimmen werden immer noch gezählt, aber ein erster Trend hat sich bemerkbar gemacht, der besonders den Republikanern und deren Kandidat Donald Trump Grund zur Besorgnis gibt.  

Kampf der Geschlechter

Gemäß ersten Erkenntnissen bei der Zählung der bisher abgegebenen Stimmen sind in diesem Wahlkampf weit mehr weibliche als männliche wahlberechtigte Bürger in den USA bereit, ihre Stimme abzugeben. Der Anteil der weiblichen Wähler übertrifft in den meisten Bundesstaaten die männlichen um weit mehr als zehn Prozent. Dies war bei den beiden letzten Wahlen kein großes Problem für Trump, denn insbesondere weiße Frauen bevorzugten den republikanischen Kandidaten. Dieses Jahr ist das nicht mehr der Fall. Erste Untersuchungen haben aufgezeigt, dass weibliche Wähler in den USA zutiefst beunruhigt sind über das Frauenbild des vormaligen Präsidenten. Sogar Trumps eigene Frau Melania hat sich in ihrer Autobiografie, die vor ein paar Wochen veröffentlicht wurde, gegen die von ihrem Gatten geplanten Abtreibungsgesetze ausgesprochen.  

Trump Junior mischt sich ein

Der große Anteil von weiblichen Wählern, die dazu neigen, für die demokratische Kandidatin Kamala Harris zu stimmen, hat jetzt den Rest der Familie Trump auf Trab gebracht. Donald Trump Jr., der Sohn aus der Ehe des ehemaligen Präsidenten mit Ivanka Trump, hat sich jetzt auf den Kriegspfad begeben, um Stimmen für seinen Vater zu ergattern. Dabei versucht er nicht, Frauen zum Wählen von Trump zu überzeugen, sondern fokussiert lieber darauf, so viele Männer wie möglich an die Wahlurnen zu jagen. In einem Interview mit dem ultrarechten Podcast-Moderator und ehemaligen Boxer Jake Paul wendet sich der Trump-Sprössling direkt an junge Männer. Die Hoffnung ist, dass diese am kommenden Dienstag in Scharen an den Wahlurnen erscheinen und das Ruder im letzten Augenblick herumreißen. 

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Alexander Grünstedt