Nachdem letzte Woche innerhalb von nur wenigen Stunden 3 Menschen in unterschiedlichen Anschlägen ums Leben kamen, hat sich die schwedische Regierung jetzt dazu entschlossen, das Militär zur Bekämpfung von Bandenkriminalität einzusetzen.
Bereits in diesem Jahr wurden in dem skandinavischen Land mehr als 250 Bombenanschläge verübt sowie ungefähr 300 Schusswechsel auf offener Straße ausgeführt. Im September allein sind 12 Menschen im Zusammenhang mit Bandenkriegen ums Leben gekommen. Die meisten der Opfer waren Bandenmitglieder oder deren Familienangehörigen, aber auch zufällige Passanten kamen oft ins Kreuzfeuer, mit verheerenden Folgen.
Die schwedischen Gangs sind in Großstädten wie Stockholm, Göteborg oder Uppsala berüchtigt für ihre gewaltsame Hantierung von Drogenhandel, Prostitution und Banküberfällen. Die Regierung nimmt an, dass sich im Augenblick ungefähr 30.000 Bandenmitglieder, viele mit ausländischer Nationalität, im Land befinden, was die Polizei hoffnungslos überfordert. Das schwedische Militär soll deshalb einrücken und der Polizei zur Seite stehen.
Die schwedischen Banden missbrauchen oft Minderjährige für ihre Zwecke, da diese im Jugendgericht mit geringeren Strafmaßen rechnen können. Auch hier droht der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson mit grundlegenden Gesetzesänderungen, mit deren Hilfe in Zukunft auch Kinder und Jugendliche, die in Bandenkriminalität involviert sind, für längere Zeit in Verwahrsam genommen werden können.
Die größte und gewalttätigste Bande in Schweden nennt sich “Foxtrott” und wird angeblich von einem einzigen Anführer von seinem Sitz in Ankara gesteuert. Mehrere Versuche der schwedischen Polizei und auch von Interpol, den in Schweden geborenen türkischen Staatsburger auszuliefern, sind bisher am Widerstand der zuständigen Behörden in Ankara gescheitert.
Schon diese Woche will die schwedische Regierung den neuen Gesetzesvorschlag, der Soldaten polizeiliche Rechte einräumt, im Parlament durchsetzen. Unter dem neuen Gesetz kann die Polizei sich direkt an die schwedischen Streitkräfte wenden, wenn das erforderlich ist.
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