Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt die neuen, verbindlichen Corona-Regeln. Deutschland bekommt unter anderem ein „Kontaktverbot“. Das beschlossen Bund und Länder heute gemeinsam. Es bedeutet, dass Ansammlungen von mehr als zwei Personen grundsätzlich untersagt werden.
Die Kanzlerin hat heute Nachmittag mit den Ministerpräsidenten der Länder über weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus beraten. Bund und Länder einigten sich auf ein Kontaktverbot. Das heißt, dass Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten werden. Ausnahmen gelten nur für Familien und in einem Haushalt lebende Personen.
Darüber hinaus werden Friseure, Kosmetikstudios, Tattoo-Studios, Massagesalonss, Restaurants und Gaststätten unverzüglich geschlossen. Speisen können für den Verzehr zuhause abgeholt und mitgenommen werden.
Neun-Punkte-Plan gegen die Ausbreitung des Corona-Virus
Um 17:30 Uhr verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel die neuen Corona-Regeln in neun Punkten:
1. Kontakte außerhalb der Familie oder der Wohngemeinschaft sollen auf das absolut nötigste Minimum reduziert werden.
2. In der Öffentlichkeit ist ein Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern zu anderen Menschen zu halten.
3. Wer sein Haus verlässt, sollte dies alleine tun. Familienangehörige und Personen des eigenen Haushalts dürfen mitgenommen werden. Maximal eine Person, die nicht im eigene Haushalt lebt, darf dabei getroffen werden.
4. Alle lebensnotwendigen Ausgänge bleiben gestattet. Auch der Aufenthalt im Freien, um z.B. Sport zu machen, bleibt straffrei.
5. Gruppenzusammenkünfte und andere Regelwidrigkeiten nach diesem Maßnahmenplan werden sanktioniert.
6. Betriebe des Gastronomiegewerbes werden geschlossen. Die Mitnahme von Speisen für den Verzehr zuhause bleibt erlaubt.
7. Alle Servicebetriebe, die der Körperpflege dienen, werden geschlossen, weil der nahe persönliche Kontakt dabei unvermeidbar ist. Lediglich medizinisch notwendige Dienstleistungen bleiben erlaubt.
8. Alle Betriebe sind in der Verantwortung, dass die Hygieneregeln eingehalten und ihre Mitarbeiter vor einem Ansteckungsrisiko bestmöglich geschützt werden.
9. Alle genannten Maßnahmen gelten vorerst für zwei Wochen.
Streit zwischen Söder und Laschet
Bei der Telefonschalte zwischen den Ministerpräsidenten soll es zu einem heftigen Streit gekommen sein. Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) habe sogar gedroht, das Gespräch zu verlassen. Sein ärgster Widersacher war offenbar Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Dieser erhob gemeinsam mit anderen Ministerpräsidenten schwere Vorwürfe gegen Söder. Sie kritisierten, dass er am Freitag mit Bayerns Maßnahmen gegen das Coronavirus vorgeprescht war. Dies verstoße gegen die Absprache, in der Krise nur noch gemeinsam als Bund und Länder zu agieren.
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