Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung warnen vor lebensgefährlichen Souvenirkäufen: Auf ausländischen Basaren seien verunreinigte Gewürzmischungen und Ziersamen erhältlich, die bereits in geringen Dosen tödlich sein können.
Aktuell warnt das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vor hochgiftigen Ziersamen, die auf Basaren in beliebten Urlaubsländern verkauft werden. Besonders in Nicht-EU-Ländern sei Vorsicht geboten, weil die Samen dort als Zierelemente offen verkauft werden. In der Vergangenheit wurden auch in Gewürzmischungen hoch-toxische Samen nachgewiesen.
Die Auswahl an dekorativen “Pflanzenperlen“, die in vielen Ländern gehandelt würden, sei umfangreich, so eine Zusammenfassung des BfR. So würden etwa Paternostererbsen, eines der stärksten Pflanzengifte der Welt, oder die Früchte der Rizinuspflanze auf den Basaren der Welt verkauft und als Deko-Elemente an Souvenirs verwendet. Beide Pflanzen können mit Nüssen oder Beeren verwechselt werden, sind jedoch hochtoxisch. Der Verzehr dieser Naturgifte führe zu schweren Magenschleimhautentzündungen mit Erbrechen, Durchfall und Krämpfen und könne zu Nieren- und Kreislaufversagen durch den Flüssigkeitsverlust führen. Auch Lähmung des zentralen Nervensystems bis hin zum Tod können die Folge sein. Für Kinder kann der Verzehr solcher Pflanzensamen bereits in geringen Mengen tödlich wirken.
Hochgiftige Perlen als Dekoration
Da diese “Pflanzenperlen” so hübsch aussehen, werden sie nicht nur einzeln oder als Sammlung oder Gewürzmischung verkauft, sondern werden auch genutzt, um Musikinstrumente, Spielzeug und Schmuck zu dekorieren. Gerade bei Einkäufen für Kindern ist Vorsicht geboten, da diese die Perlen aus Neugier in den Mund nehmen und darauf herum beißen könnten. Wer hat nicht schon ein kleines Mädchen gesehen, das gedankenverloren auf seiner Perlenkette herumnagt? Das BfR rät Touristen daher, beim Souvenirkauf genau darauf zu achten, ob die ausgesuchten Produkte mit Pflanzensamen dekoriert sind und ggf. Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Tödliche Erbsen in Gewürzmischung entdeckt
Auch beim Kauf von Gewürzmischungen, die eigentlich zum Verzehr gedacht sind, ist Vorsicht geboten. Ende 2018 untersuchten die CVUS Karlsruhe (Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter) eine Pfeffermischung, die der Käufer auf einem Straßenmarkt in Tunesien erworben hatte. Das schockierende Ergebnis der Untersuchung: Die Pfeffermischung enthielt die oben erwähnten Paternostererbsen anstatt roten Pfeffer – eine exotische Hülsenfrucht, die bereits in geringen Menngen schwere bis tödliche Vergiftungen auslösen kann. Laut BfR trete das Pflanzengift aus der Erbse aus, sobald die Schale beschädigt wurde – wie z.B. durch eine Pfeffermühle, durch Schmuckverarbeitung oder beim Kauen.
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