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Corona-News: Gesundheitsminister warnt vor Ibuprofen

Frankreichs Gesundheitsminister warnt vor Ibuprofen und Kortison im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Offenbar können entzündungshemmende Mittel den Krankheitsverlauf verschlimmern.

Zunächst verbreitete sich über WhatsApp eine Nachricht zu Ibuprofen und Corona, die von den Unikliniken Wien dementiert wurde. Doch nun warnt der französische Gesundheitsminister vor der Einnahme von Ibuprofen. Was steckt dahinter?

Ursprünglich behauptete eine Frau auf WhatsApp, dass man an der Wiener Uniklinik herausgefunden habe, dass es einen Zusammenhang zwischen Ibuprofen und schweren Verläufen von Covid-19 gebe. Angeblich habe man in Italien festgestellt, dass die Menschen mit besonders schweren Symptomen der Lungenkrankheit zuvor zuhause Ibuprofen eingenommen hätten. Gestern bezog die Universität Wien Stellung dazu und dementierte die Meldung: Es gebe keine derartigen Studien an der Universität Wien.

Auch das österreichische Gesundheitsministerium warnte vor derartigen „Fake-News“ und bat darum, derartige Meldungen nicht weiter zu verbreiten.

Ganz anders das französische Gesundheitsministerium: Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran, der von Beruf Neurologe ist, warnte nämlich ebenfalls vor der Einnahme von Ibuprofen. Genau genommen riet er von der Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten ab und nannte als Beispiel Kortison und Ibuprofen. Auf Twitter schreibt Véran: „Die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten (Ibuprofen, Kortison, …) könnte ein Faktor sein, der die Infektion verschlimmert. Bei Fieber nehmen Sie Paracetamol ein.“ Wer bereits entzündungshemmende Medikamente einnehme, solle im Zweifelsfall seinen Arzt konsultieren.

In Frankreich ist Ibuprofen seit diesem Jahr nicht mehr frei in Apotheken erhältlich.

Frankreichs nationaler Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon geht noch einen Schritt weiter: Er rät von der Einnahme aller nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) ab, darunter fallen auch Aspirin und Diclofenac.

Wissenschaftliche Belege gibt es zu all dem nicht. Lediglich im Fachmagazin “The Lancet” berichteten Wissenschaftler über einen „Hypothese“, dass es eine Zusammenhang zwischen Ibuprofen und schweren Krankheitsverläufen bei 32 Covid-19-Intensiv-Patienten geben könne.

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Martin Beier