Ein Ende von Corona ist nicht in Sicht. Gerade wegen der Pandemie und den ganzen Problemen beim Impfen fällt es aber schwer, positiv in die Zukunft zu blicken.
Doch sind durchaus Lichtblicke in der Pandemie zu sehen. Es gibt nämlich neben Corona noch eine Vielzahl von Krankheiten, die an das Robert-Koch-Institut oder die Gesundheitsämter gemeldet werden müssen. Dazu gehören Grippe, Keuchhusten und auch Noroviren, die aber allesamt im vergangenen Jahr stark zurückgegangen sind. Die Krankheiten habe es durch Lockdown, Mundschutz sowie der Kontaktbeschränkung schwer, sich auszubreiten.
Grippe
Die Grippe zum Beispiel findet in dieser Saison quasi nicht statt. Im vergangenen Jahr waren in der KW4 schon weit über 10.000 Fälle verzeichnet worden. Derzeit sind es lediglich 30 in der gesamten Bundesrepublik. Denn auch gegen die normale Influenza helfen die Masken. Es stellt sich aber die Frage, warum trotz der Corona-Anstiege in den letzten Wochen die Grippezahlen so gering sind. Dazu erklärt der Virologe Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein: „Die Grippesaison liegt klassischerweise im Januar und Februar – aber wir haben ja aktuell mit dem Lockdown und sämtlichen Hygieneregeln sehr starke Maßnahmen, die eine Ausbreitung der Grippe verhindern. Und auch von Corona, denn die Inzidenz ist ja rückläufig.“
Und weiter: „Als im Herbst die Corona-Infektionen stark zunahmen, war es einfach zu früh für die Grippe. Die grassiert meist noch nicht im Oktober und November. Aber zu dieser Zeit konnte Corona sich ausbreiten, weil die Maßnahmen noch nicht so strikt sind wie derzeit.“
Keuchhusten
Nicht nur Kinder sind von der tückischen Krankheit betroffen, auch Erwachsene werden immer wieder damit konfrontiert. Diese Atemwegs-Erkrankung wird auch über Tröpfchen übertragen, aber hier sind es Bakterien und keine Viren, die für die Krankheit verantwortlich sind. Dabei reizen die sich bildenden Giftstoffe die Schleimhäute in unseren Atemwegen ganz massiv. Obwohl es gegen die Krankheit eine Impfung gibt, ist sie nicht ausgerottet. Es gab aber signifikant weniger Fälle im Jahr 2020. Es waren 66 Prozent weniger als 2019 und gar 73 Prozent weniger als 2018.
Noro- und Rotaviren
Schwere Magen-Darm-Infekte lösen die biologisch verwandten Noro- und Rotaviren aus. Durch Hautkontakt mit kontaminierten Flächen übertragen sich diese Viren, aber auch über Tröpfchen in der Luft oder durch kontaminierte Speisen. Gründliches Händewaschen ist dabei die einzige Möglichkeit, sich nicht anzustecken. Seit Corona ist dies aber ohnehin schon Alltag geworden. Durch diese Maßnahmen haben sich die Darm-Infekt-Erkrankungen zu den Vorjahren mehr als halbiert.
Malaria
Durch einen Stich der Anophelesmücke wird die Tropenkrankheit Malaria übertragen. Südamerika, Afrika und Südostasien sind besondere Risikogebiete. Die typischen Symptome einer Infektion wie Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Schwindel und Gliederschmerzen können sich auch erst nach einigen Wochen zeigen.
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu gemeldeten Infektionen. Doch in 2020 waren Reisen so gut wie nicht möglich, daher fielen bereits durch den ersten Lockdown die Fälle deutlich. Im August 2019 waren es noch 145 Fälle, ein Jahr später nur noch 19.
Syphilis
Eine stark ansteckende Geschlechtskrankheit ist die Syphilis. Ausgelöst wird sie vom Bakterium Treponema pallidum und wird durch sexuelle Handlungen von Mensch zu Mensch übertragen. Typische Symptome sind dabei schmerzlose Schleimhautgeschwüre und Lymphknotenschwellungen. Über das gesamte Jahr 2020 lag das Niveau auf dem der Vorjahre. Erst mit dem Beginn des zweiten Lockdowns gingen auch die Neumeldungen an Syphilis-Erkrankungen signifikant zurück. Im Dezember lagen diese bei weit weniger als der Hälfte im Vergleich zu 2018 und 2019. Dies ist somit ein weiteres Indiz dafür, dass die Kontaktbeschränkungen wirken.
Zusammenfassend kann man daher sagen, dass die Deutschen zwar Corona haben, aber sonst viel gesünder leben.
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