Cyberattacke auf Deutsche Flugsicherung – Spionage-Angriff aus Russland?

Die Deutsche Flugsicherung ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Für Fluggäste hat das bislang keine Auswirkungen. Dennoch sollte der Angriff nicht verharmlost werden.

Hacker haben es geschafft, in die Systeme der Deutschen Flugsicherung einzudringen. Derweil versucht die Deutsche Flugsicherung die Auswirkungen auf den Flugverkehr auf ein Minimum zu begrenzen. „Unsere Bürokommunikation wurde gehackt, wir befinden uns derzeit in den Abwehrmaßnahmen“, erklärte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung am Sonntag. Der Flugverkehr in Deutschland sei durch den Cyberangriff nicht beeinflusst worden.

Tatsächlich sei der Angriff bereits in der vergangenen Woche erfolgt, heißt es weiter. Die Sicherheitsbehörden ermitteln. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gab keine Stellungnahme zu dem Vorfall ab. Wer hinter dem Angriff steckt, ist unklar. Dem Bayerischen Rundfunk liegen allerdings Informationen vor, dass die russische Hackergruppe APT zumindest an der Cyberattacke beteiligt sein soll. ATP gilt als eine der gefährlichsten Hackergruppen der Welt und sei seit mindestens 2004 an digitalen Spionageakten weltweit beteiligt.

Im Februar war ein weltweites Spionagenetzwerk von ATP lahmgelegt worden, das im Auftrag des russischen Geheimdienstes Schadsoftware auf Hunderten Routern in Büros und privaten Haushalten betrieben hatte. Dieses Geheimnetz war als Cyberspionage-Plattform genutzt worden. Deutsche Sicherheitsbehörden hatten in einer US-geleiteten Operation dazu beigetragen, das illegale Netzwerk aufzudecken und lahmzulegen.

US-Flughafen seit Tagen beeinträchtigt
Im internationalen Flughafen in Seattle herrscht seit Tagen Ausnahmezustand. Auch in diesem Fall wird eine Cyberattacke vermutet. Die Flughafen-Logistik sowie Webseiten, E-Mail- und Telefondienste sind in Mitleidenschaft gezogen. So mussten unter anderem Tausende Gepäckstücke manuell umsortiert werden, weil die automatisierte Zuordnung zu den richtigen Flügen nicht mehr funktionierte.

Auf der Webseite des Flughafens befindet sich folgender Hinweis: „Am frühen Samstag, den 24. August, wurde der Flughafen auf unbefugte Aktivitäten in unseren Systemen aufmerksam gemacht. Unsere Teams isolierten kritische Systeme und arbeiten mit Drittanbietern und staatlichen Partnern zusammen, um unsere Systeme sicher wiederherzustellen und zu testen. Die Ermittlungen dauern noch an, und der Flughafen wird über die neuesten Entwicklungen informieren, sobald sie verfügbar sind.“ Jetzt am Wochenende konnten erste Systeme wieder hochgefahren werden. Die automatischen Anzeigen am Flughafen seien jedoch immer noch in Mitleidenschaft gezogen. Fluggäste seien angehalten, sich an das Servicepersonal zu wenden, um ihre Fluginformationen zu erhalten, heißt es weiter.

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Sara Breitner