Wenn die Temperaturen steigen, zieht es immer mehr von uns ins Freie. Was die meisten jedoch nicht wissen: In Deutschland befindet sich das giftigste Gewässer der Welt. Dieses liegt in Niedersachsen. Der Dethlinger Teich wird von Experten als das “giftigste Loch der Welt” bezeichnet.
Was hat den Dethlinger Teich so unheimlich gefährlich gemacht? Die Antwort ist so einfach wie erschreckend: Der Dethlinger Teich war in den letzten 80 Jahren ein Abladeplatz für Munition – und zwar nicht nur für gewöhnliche Munition.
Im Zweiten Weltkrieg befand sich auf dem Gelände neben dem Dethlinger Teich das Hauptmunitionswerk für die Luftwaffe der Nationalsozialisten. Dort wurde auch experimentiert, um immer tödlichere Waffen, wie z. B. Giftbomben, zu entwickeln. Alle unbrauchbaren Reste wurden einfach in den nahe gelegenen Teich gekippt.
Die britischen Streitkräfte nahmen die Anlage 1945 ein. Um das Gelände von gefährlichen Stoffen zu säubern, wurde alles, was nicht abtransportiert werden konnte, ebenfalls in den Teich gekippt. Zu diesem Zeitpunkt war der Dethlinger Teich bereits mit Bomben und Granaten gefüllt, aber es sollte noch mehr kommen.
In den folgenden Jahren wurde der Teich von der niedersächsischen Polizei und dem Kampfmittelräumdienst als Endlager genutzt. Später wurde beschlossen, dass der Teich aus Sicherheitsgründen zugeschüttet werden musste.
Doch nun sickert der giftige Inhalt des Dethlinger Teiches ins Grundwasser. Es muss dringend gehandelt werden: Der Teich muss von seiner giftigen Ladung gereinigt werden. Einige Proben wurden entnommen, und selbst diejenigen, die die erschreckende Geschichte des Teichs kennen, waren entsetzt: Die ersten Probebohrungen brachten über 25.000 Granaten ans Tageslicht. Es wird geschätzt, dass sich noch mehr als 30.000 weitere Geschosse unter der Oberfläche befinden könnten, zusätzlich zu den giftigen Chemikalien, die bei der Herstellung von Giftgaswaffen und Bomben verwendet wurden. Die Räumung des Dethlinger Teichs könnte bis zu 85 Millionen Euro kosten und soll im August beginnen.
Auch wenn der Dethlinger Teich ein extremer Fall ist, sollten alle, die in der Natur unterwegs sind, sich bewusst machen, dass es in Deutschland immer noch hin und wieder alte Granaten, nicht explodierte Granaten und sogar Bomben zu finden gibt. Wenn Sie einen Gegenstand finden, der verdächtig oder gefährlich aussieht, sollten Sie ihn nicht anfassen, sondern sofort die örtlichen Behörden informieren.
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Ich dachte immer, die gefährlichsten Löcher wären in Berlin in so einem komischen Kuppelbau.
"Probebohrungen sollen 25000 Granaten ans Tageslicht gebracht haben"
Das mag ich nicht glauben, als alter Geologe, der jahrelang Boden- und Baugrunduntersuchungen mittels Bohrungen abgeteuft hat. In vielen Gebieten musste stets zuerst der Kampfmittelräumdienst angefordert werden, ehe das Bohren genehmigt wurde. Die Explosionsgefahr bei einem Treffer auf Blindgänger, egal welchen Kalibers, endet meist tödlich. Ausserdem werden Granaten sicherlich nicht mittels Bohrungen geborgen, aus benannten Gründen. Wie genau hat man also zu dieser horrenden Zahl an Granaten gefunden ?