Eigentlich waren der Wind und das giftige Rauchgas die Gründe, warum die Abschleppung des Feuer-Frachters „Freemantle Highway“ zu gefährlich schien. Doch am gestrigen Abend gab die niederländische Wasserbehörde „Rijkswaterstaat“ nun plötzlich doch bekannt, dass der Autofrachter, der seit vier Tagen auf der Nordsee brennt, zu einem Ankerplatz nach Osten abgeschleppt wird.
Dies sei nur deshalb möglich, weil die Rauchentwicklung auf dem Frachter nachgelassen habe. Trotzdem handelt es sich dabei um ein unglaublich gefährliches Unterfangen für alle beteiligten Menschen. Die „Freemantle Highway“ wird nun langsam und sehr kontrolliert von Schleppern an ihren neuen Standort, kurz vor der niederländischen Insel Schiermonnikoog, gebracht. Dieser befindet sich etwa 16 Kilometer von ihrem aktuellen Ort entfernt. Die knapp 1000 Einwohner der Insel dürfte die Tatsache nicht unbedingt erfreuen – doch eine andere Chance scheint es nicht zu geben.
Während das Schiff bei nur 5 Kilometer pro Stunde abgeschleppt wird, soll seine Stabilität rund um die Uhr geprüft werden. Wie es außerdem heißt, soll auch das Ölbekämpfungsschiff „Arca“ von der Behörde Rijkswaterstaat in der Nähe bleiben. Weitere Schiffe von Rijkswaterstaat und aus Deutschland stehen auf Abruf bereit.
Der Grund: An Bord des brennenden Frachter befinden sich etwa 1.600 Tonnen Schweröl und weitere 200 Tonnen Marinediesel. Falls der Frachter kentert, droht durch das Auslaufen der Flüssigkeiten eine Umweltkatastrophe im Wattenmeer, die sich niemand vorstellen mag.
Wann der Frachter an seinem Ziel ankommt kann aktuell noch nicht gesagt werden. Der Vorgang ist auch von der Rauchentwicklung, den Wetterbedingungen und etwaigen Strömungen abhängig.
Am neuen Standort allerdings werde die Verbindung der Schlepper mit dem „Fremantle Highway“ erst einmal aufrechterhalten. Das Schiff werde so weiterhin unter Kontrolle gehalten, bis es gelöscht werden konnte.
Das Schiff war am vergangenen Dienstagabend mit rund 3800 Fahrzeugen an Bord von Bremerhaven nach Port Said in Ägypten gestartet. Kurz darauf fing ein Elektroauto im Bauch des Schiffes Feuer und griff auf alle anderen über.
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