Deutsche Bergsteiger stürzen in Vulkan

Eine Gruppe von Bergsteigern wurde bei dem Erklettern eines Vulkans von einer Lawine erfasst und dabei vermutlich in eine Bergspalte des Vulkans gerissen. Unter den Vermissten befinden sich auch zwei Deutsche, und die Rettungsaktion ist im vollen Gang. Der Bergrettungsdienst rechnet jedoch nicht damit, Überlebende ausfindig zu machen, insbesondere weil sich die Bergung als äußerst schwierig darstellt. 

Der Vorfall ereignete sich am Cayambe-Vulkan im ecuadorianischen Bereich der Anden in einer Höhe von etwa 5700 Metern. Der Vulkan liegt in der unmittelbaren Nähe zu der Hauptstadt des Landes, Quito. Neben den beiden deutschen Staatsbürgern wird auch ihr ecuadorianischer Führer vermisst.  

Das Unglück wurde entdeckt, nachdem eine Gruppe von Bergführern die Umgebung der Lawine untersucht und dabei die Reste eines Seiles gefunden hatte. Die Bergführer versuchten daraufhin, Kontakt mit den Verunglückten aufzunehmen, ihre Rufe blieben allerdings unbeantwortet. 

Nach Angaben des örtlichen Feuerwehrchefs Edwin Llugsi sind die Wetterverhältnisse in dem Gebiet „nicht optimal“. Der Vulkan ist das ganze Jahr über von Schnee und einer bis zu 50 Meter dicken Eisschicht bedeckt. Außerdem müssen die Bergretter ständig mit neuen Lawinen rechnen.  Cayambe ist ein schlafender Vulkan, der das letzte Mal im Jahre 1786 ausbrach.  Während die Suche nach den vermissten Bergsteigern fortgesetzt wird, hat das ecuadorianische Umweltministerium den betroffene Nationalpark Cayambe-Coca vorerst für Besucher geschlossen.   

Deutschland und deutsche Bergsteiger haben eine besondere Beziehung zu dem Berg, nachdem der deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt den Vulkan im Jahre 1802 bestieg und diesen danach als besonders bemerkenswert und schön beschrieb. Die Zeichnung “Vue de Cayambe” zeigt Alexander von Humboldt gemeinsam mit Einheimischen auf dem Weg zum Vulkan.    

Seither ist der Cayambe-Vulkan jedes Jahr ein beliebtes Bergsteigerziel unter Deutschen, die gerne in die Fußstapfen des weltbekannten Forschungsreisenden und Wissenschaftlers treten wollen. Alexander von Humboldt ist auch einer der Hauptfiguren in Daniel Kehlmann’s Erfolgsroman „Die Vermessung der Welt“ aus dem Jahre 2005.