Sonderbehandlung für Elektroautos: In Kürze bekommen die umweltfreundlichen Fahrzeuge eine eigene Spur, und zwar überall, wo die bisher ungenutzte Busspur auf der Cannstatter Straße (B14) in Stuttgart verläuft.
Die Stuttgart macht einen innovativen Verkehrsversuch und lässt Elektroautos, Taxis und Einsatzfahrzeuge auf einer separaten Spur fahren, damit sie schneller vorankommen. Dafür wird die bisher ungenutzte Busspur auf der Cannstatter Straße (B14) umgewidmet. Ab dem 31. August sind die geplanten Markierungs- und Beschilderungsarbeiten fertig. Insgesamt ist die Strecke 900 Meter lang und verläuft zwischen Heilmann- und Villastraße.
E-Autos noch schneller unterwegs
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper zur Causa: „Die Sonderfahrspur für Elektroautos, Taxis und Einsatzfahrzeuge kann der Stadtverwaltung Erkenntnisse über eine derartig gemischte Nutzung liefern.“ Durch den Versuch soll der Luftreinhalteplans der Stadt unterstützt werden. Ursprünglich hatte man die Busspur für die Schnellbuslinie X1 eingerichtet worden, die jedoch vorübergehend ausgesetzt wurde.
Ein Wermutstropfen für die E-Autofahrer: Die eigene Spur wird nicht von Dauer sein. Ende 2025/Anfang 2026 beginnt nämlich die Erneuerung des Hauptabwasserkanals auf der Cannstatter Straße, mit einer kalkulierten Bauzeit von vier bis fünf Jahren. Dafür wird die Sonderfahrspur dann wieder benötigt.
Immer mehr Deutsche kaufen ein E-Auto
Im Jahr 2023 waren in der Stadt Stuttgart etwa 11.000 vollelektrische Fahrzeuge (BEV) zugelassen. Der Anteil gilt als deutlich wachsend. Auch die Trendkurve in Deutschland zeigt deutlich nach oben: Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) waren im Januar 2024 rund 1,4 Millionen vollelektrische Fahrzeuge (BEV) zugelassen, was etwa 3,4 Prozent des gesamten Fahrzeugbestands in Deutschland entspricht. Zusätzlich gibt es noch um die 1,2 Millionen Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV), die sowohl einen Elektromotor als auch einen Verbrennungsmotor haben.
Die deutsche Regierung ist nicht die einzige weltweit, die Elektroautos fördert. Vielerorts gibt es Kaufprämien, Steuerersparnisse und einen intensiven Ausbau der Ladeinfrastruktur. In der EU und Deutschland wird zudem diskutiert, den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in Zukunft zu verbieten. Im Gespräch ist dafür etwa das Jahr 2035.
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