Deutscher Bürgermeister in aller Öffentlichkeit verprügelt

Böser Angriff: Wegen einer Kleinigkeit schlug ein Mann einen Bürgermeister k.o. – der bekannte Politiker aus der Pfalz ging zu Boden.

Christian Schwab amtiert in der kleinen Gemeinde Kuhardt in der Südpfalz und schritt schlichtend ein, als sich um einen Parkplatz gestritten wurde. Einer der Beteiligten verzog sich zunächst, kam dann aber zurück – und schlug zu!

Donnerstagabend gegen 21 Uhr brach der Streit nahe des Bürgerhofs von Kuhardt aus, wo Schwab mit Mitarbeitern feierte. Ein Mercedes-Fahrer in seinen Zwanzigern hatte sich mit seinem Benz auf einen privaten Parkplatz gestellt und wehrte sich dagegen, wegzufahren. Schwab mischte sich ein, wie er der BILD erzählt: „Irgendwann bin ich auch lauter geworden und sagte ihm, dass ich der Bürgermeister hier bin und Ruhe im Ort haben will.“ Mit Erfolg: der Falschparker zog von dannen. 

Doch nur zwei Stunden später stand er plötzlich wieder da – und forderte, den Bürgermeister sprechen zu dürfen. Der Politiker erinnert sich: „Ohne ein Wort zu sagen, hat er ausgeholt und zugeschlagen. Er hatte so einen Handschuh mit Sand drin. Ich bin 1,90 Meter groß und 100 Kilo schwer. Aber er hat mich mit voller Wucht erwischt und ich habe das Gleichgewicht verloren. Feiger geht’s nicht!”

CDU-Landes-Chef Christian Baldauf ist entsetzt: „Die Attacke ist ein Ausdruck der Verrohung unserer Gesellschaft. Anfeindungen und Aggressionen auf Politiker, Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte nehmen zu. Hier gilt ‘Null Toleranz’ gegenüber Hass und Gewalt.“ Und der Innenausschuss-Vorsitzende im Landtag, Dirk Herber, spricht sogar von einem „Angriff auf die Grundfesten unserer Demokratie“.

Der Täter kam nicht davon, da der Bürgermeister das Kennzeichen des Brutalos fotografiert hatte. Die Polizei versuchte bereits, ihn zu vernehmen, bisher machte er aber keine verwertbare Aussage.

Tatsächlich werden Kommunalpolitiker in Deutschland immer häufiger zu Opfern von Beschimpfungen und Gewalt. Während der Pandemie wurde Bürgermeister Gerhard Hoffmann aus Höhfröschen (Rheinland-Pfalz) von einer Gruppe Feierwütiger in den Zwanzigern niedergeschlagen, als er versuchte, ihre (in Corona-Zeiten) illegale Party aufzulösen. 

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Martin Beier