Im Kühlregal eines beliebten deutschen Discounters wird bald etwas fehlen, das in den letzten Jahren ein Hauch von Ambiente und Klasse mitgebracht hat. Was 2019 eingeführt wurde, um dem Einkaufserlebnis eine persönliche und hochwertige Note zu verleihen, wird nun abgeschafft. Der Schritt sorgt für Verwunderung, da das Konzept viele Kunden ansprechend fanden – und doch geht der Discounter damit gezielt auf strukturelle Optimierung ein. Die Details der Entscheidung zeigen, dass die Abkehr nicht nur mit Kostengründen, sondern vor allem mit Hygienestandards zu tun hat.
Der betroffene Bereich beinhaltete verschiedene Käsesorten, die bisher bei Lidl in stilvoll geflochtenen Holzkörben präsentiert wurden. Hier gab es Spezialitäten und Klassiker, darunter hochwertige Sorten wie Blauschimmelkäse, Bergkäse aus den Alpenregionen sowie beliebte Klassiker wie Gouda und Maasdamer.
Ursprünglich sollten die Holzkörbe das Standard-Layout von Lidl aufwerten und Kunden im höherpreisigen Segment ansprechen. Die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet jedoch, dass nach fünf Jahren die Wende kommt: Künftig werden die Käseprodukte wieder in einfachen Pappkartons präsentiert. Ein Sprecher von Lidl erläuterte dazu: „Die aktuelle Umstellung auf Verpackungskartons optimiert nicht nur die Warenpräsentation und unsere logistischen Prozesse, sondern erleichtert auch die Einhaltung hoher Hygienestandards.“
Für Lidl ist diese Veränderung auch eine strategische Entscheidung, um den 15-prozentigen Marktanteil im Käsegeschäft in Deutschland zu sichern. Damit liegt Lidl in einem bedeutenden Bereich der Nahrungsmittelbranche nah bei anderen großen Ketten wie Rewe (13 Prozent) und Edeka (16 Prozent). Auch wenn die Holzkörbe künftig fehlen werden, bleibt das Angebot bestehen. Keiner der Kunden muss künftig also auf seinen Lieblingskäse verzichten. Er darf sich halt nur nicht darüber wundern, dass er nicht mehr so schön ausliegt.
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