Deutscher Gigant streicht Tausende Arbeitsstellen

Die globale ökonomische Krise hat auch viele Traditionsindustrien in Deutschland getroffen, wobei besonders die Chemie und der Bau unter den augenblicklichen Bedingungen zu leiden haben. Jetzt aber hat die Krise auch die internationalen und die deutschen Tech-Unternehmen erreicht. Erst letzte Woche hat der amerikanische Riesenkonzern Intel angekündigt, 15.000 Stellen weltweit zu streichen. Heute ist die Reihe an Deutschland gekommen. 

Größter deutscher Chip-Hersteller 

Der deutsche Halbleiter-Hersteller Infineon mit Sitz in Regensburg hat heute angekündigt, dass die Firma 2.800 Stellen weltweit entfernen muss, um überhaupt konkurrenzfähig bleiben zu können. Mehrere Hunderte Arbeitsstellen, die gestrichen werden, befinden sich im Hauptquartier des Tech-Giganten in Bayern. Der Rest der Kündigungen wird in anderen sogenannten „Hochlohnländern“ wie die Vereinigten Staaten, aber auch große Teile von Asien, verschickt. Infineon-Chef Jochen Hanebeck hatte bereits am Anfang des Jahres vor geplanten Sparmaßnahmen gewarnt, konnte aber zu dem Zeitpunkt noch keine Zahlen nennen. 

Umsatzziele heruntergeschraubt 

Die Bekanntgabe der Kündigungen kam zur gleichen Zeit, zu der Hanebeck auch die Investoren davor warnen musste, dass die Gewinnziele von Infineon nicht eingehalten werden können. Das Unternehmen leidet im Augenblick unter einer mangelnden Nachfrage für Halbleiter. „Angesichts der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern die Bestände an vielen Stellen die Endnachfrage“, sagte der Infineon-Boss gegenüber den Anlegern. 

Nicht nur schlechte Neuigkeiten 

Der Abbau der Arbeitsplätze wird aber nicht ausschließlich mit Misstrauen betrachtet. Die Investoren sind zufrieden, weil der Halbleiter-Hersteller mit dem Arbeitsplatzabbau verhindert, in die roten Zahlen zu fallen. Gemäß internationalen Analysten steht Infineon deshalb weit stärker auf dem globalen Markt als viele Konkurrenten, die zu spät mit Sparmaßnahmen begonnen hatten. Auch Infineons zweiter Standort in Dresden kann sich freuen. Während der Chip-Hersteller in Regensburg und dem Rest der Welt Stellen abbaut, kündigte Infineon-Boss Hanebeck an, dass man im Osten Deutschlands immer noch weiter ausbauen will und demnach plant, neue Stellen zu schaffen. 

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Alexander Grünstedt