Deutschlandweit: Jetzt kommt der Einstieg in die 4-Tage-Woche

Geht es nach der IG Metall, wird die kommende Tarifrunde mit folgendem Ergebnis beendet werden: 8,5 Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf schlanke 32 Stunden (Vollzeit). „Diese Arbeitszeitverkürzung wäre damit der Einstieg in die Viertagewoche, die dadurch in vielen Bereichen möglich wird”, sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer, Knut Giesler.

Dass die Arbeitgeber die Forderungen der Gewerkschaft erst einmal gänzlich ablehnt liegt auf der Hand. Zur Begründung: Die Idee überfordere die Leistungsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie endgültig und würde sie zudem existenziell gefährden. Zu der Branche gehören unter anderem Stahlkocher von Thyssenkrupp, Salzgitter und ArcelorMittal.

Die 4-Tage-Woche ist keine neue Erfindung. Um sie gibt es schon seit längerer Zeit immer wieder einmal Debatten – nicht nur in der Stahlindustrie. Unter anderem aber wegen des Personalmangels in vielen Branchen gibt es Warnungen. Michael Hüther, Chef vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, teilte Anfang des Jahres mit: „Ideen wie die Viertagewoche könnten kaum utopischer sein. Deutschland droht in den kommenden Jahren ein enormer Wohlstandsverlust und eine Überforderung des Rentensystems, wenn nicht zügig gegengesteuert wird. Es bräuchte eine reguläre 42-Stunden-Woche, ähnlich wie in der Schweiz und in Schweden, um dem demografischen Wandel entgegenzutreten und die Lücken zu schließen.”

Die IG Metall geht davon aus, dass die Idee der Reduzierung auf 32 Stunden eine längere Zeit, womöglich mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde – auch, um die Arbeitgeber bei der Umstellung der Dienst- und Schichtpläne nicht zu überfordern. Die Reduzierung sei dabei in der Verwaltung und im Zwei-Schicht-Betrieb deutlich einfacher umzusetzen als im Drei-Schicht-Betrieb. Doch grade im Stahl- und Anlagenbau wird 24 Stunden täglich, also in drei Schichten, gearbeitet.

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Jerry Heiniken