Die Maskenpflicht kommt zurück – Steigende Corona-Zahlen machen wieder Probleme

Corona verbreitet sich wieder wie ein Lauffeuer. Deshalb wird die Maskenpflicht in einigen Einrichtungen wieder eingeführt. An diesen Orten müssen Besucher und Beschäftigte bald wieder eine sachgemäße Mund-Nasen-Bedeckung tragen.

Mit Beginn der Herbstsaison vermehrt sich die Verbreitung von Atemwegserkrankungen und COVID-19 mit der neuen Variante „Priola“ über die noch wenig bekannt ist. In einigen Kliniken Deutschlands fürchtet man eine Erkrankungswelle, die Patienten mit schwachem Immunsystem gefährdet und die Personalsituation verschärft. Deshalb wurde dort wieder eine Maskenpflicht verkündet.

Eine solche Maskenpflicht gilt schon jetzt in den Varisano Kliniken Frankfurt-Main-Taunus und ab 30. Oktober in den Elbe Kliniken Stade und Buxtehude sowie im Klinikum Lüneburg. Personen mit Erkältungssymptomen oder einem positiven Coronatestergebnis werden gebeten, ganz auf Patientenbesuche zu verzichten. Die Krankenhäuser melden immer mehr Coronafälle unter den Patienten und wollen Personalengpässen sowie schweren Verläufen bei geschwächten Patienten vorbeugen.

Strikte Maskenpflichten für Besucher sind in Deutschland noch selten. Empfehlungen, insbesondere für medizinisches Personal, werden aber bereits von vielen Klinik- und Ärztevertretern ausgesprochen. Im Frankfurter Universitätsklinikum gilt schon seit rund sechs Wochen eine Masken-Richtlinie für das gesamte klinische Personal. „Das ist keine spezifische Maßnahme wegen Corona“, wird der Ärztliche Direktor Prof. Jürgen Graf von der Süddeutschen Zeitung zitiert. Es handle sich um „eine Präventionsmaßnahme zum generellen Schutz vor saisonalen Infektionskrankheiten in einer Zeit mit häufigen Infektionen.“ Dabei richte man den Blick vor allem auf die angespannte Personalsituation. Weiteren Personalausfällen wegen Corona, Grippe und Co möchte man auf diese Art vorbeugen.

Die Münchener Krankenhäuser starteten einen generellen Präventivaufruf namens „Von O bis O“ – die Klinikvertreter sprechen sich dafür aus, dass die Menschen von Oktober bis Ostern Masken tragen sollten – „vor allem in öffentlichen, geschlossenen Räumen, natürlich auf freiwilliger Basis“ erklärte Dr. Clemens Wendtner, der Chefarzt der München Klinik Schwabing.

“In Krankenhäusern und Pflegeheimen erwarte ich im Laufe der kommenden Monate vielfach auch wieder eine Maskenpflicht, wenn die Fallzahlen weiter ansteigen und damit auch die Fehlzeiten zunehmen” sagt Experte Hajo Zeeb. Der Epidemiologe leitet die Abteilung Prävention und Evaluation beim Leibniz-Institut für Präventionsforschung.

Die Experten sind sich einig: Steigenden Infektionszahlen sind belastend – in Hinblick auf Personalengpässe und für Risikogruppen. Zeeb geht zwar nicht von einer extremen Zahl an schwere Corona-Verläufen aus, dennoch sollten Menschen über 60 Jahre oder mit Vorerkrankungen sich schützen. Auch eine aktuelle Corona-Impfung zusammen dem diesjährigen Grippeimpfstoff „macht da Sinn”, so der Epidemiologe.