Diese Öffnungen planen die Bundesländer für Touristen

Mehrere Bundesländer haben angesichts sinkender Neuinfektionsraten für den Tourismus vorsichtige Öffnungen vorgesehen. Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze sollen ab dem 21. Mai in Bayern dort öffnen können, wo die Inzidenz stabil unter 100 liegt. Mit weniger als 50 Neuansteckungen pro 100.000 Anwohner auf sieben Tage gesehen rechnet derweil auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Gegenüber der „Passauer Neuen Presse“ sagte er: „Wenn wir dann vorsichtig bei Öffnungen vorgehen, steht einem Sommerurlaub nichts mehr im Wege, wenn auch immer noch mit bestimmten Auflagen”.

Ebenfalls mit Öffnungsschritte will sich am Freitag das Kabinett von Rheinland-Pfalz beschäftigten. Im Blick stehen dabei kontaktarme Urlaube in Ferienwohnungen und auf Campingplätzen, die eigene Sanitäreinrichtungen haben. Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte: „Wir werden das Infektionsgeschehen weiterhin genau beobachten und entscheiden, ob darüber hinaus weitere Öffnungen im Bereich des Einzelhandels der Gastronomie, Hotellerie und Kultur, insbesondere in den Regionen mit niedrigen Inzidenzen verantwortbar sind.”

Geimpfte Tagesausflügler dürfen wieder nach Mecklenburg-Vorpommern

Vollständig geimpfte Tagesausflügler und Besitzer von Zweitwohnungen dürfen nun auch wieder nach Mecklenburg-Vorpommern. Angekündigt wurde auch Niedersachsen, dass Landkreise mit niedrigen Infektionszahlen den Handel, die Gastronomie und den Tourismus unter bestimmten Voraussetzungen wieder öffnen dürfen. Ministerpräsident Weil sagte, dass die Einwohner Niedersachsens für vermutlich drei Wochen touristische Reisen im Land unternehmen dürfen. Für eine bundesweite Absprache zu Möglichkeiten des Sommerurlaubs sprach sich der Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, aus.

Schon am Wochenende erste Lockerungen für Geimpfte und Genesene

Die Bundesländer waren auch bei den Lockerungen der Corona-Auflagen für Geimpfte und Genesene vorangegangen. Einheitliche Regeln könnte es aber schon ab diesem Wochenende geben. Am gestrigen Dienstag hatte die Bundesregierung eine entsprechende Verordnung beschlossen. Somit ist der Weg für einen schnellen Beschluss durch den Bundestag und den Bundesrat frei. Derweil hat die Justizministerin Christine Lambrecht angekündigt: „Es wird in Zukunft so sein, dass geimpfte und genesene Menschen keine Einschränkungen mehr haben werden bei Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen”. Es wären auch weitere Öffnungsschritte möglich, wenn die Zahlen weiter zurückgingen, sagte sie im ZDF-„heute-Journal“. Einen Impfzwang wird es nach ihrer ausdrücklichen Bekräftigung aber in Deutschland auch in Zukunft nicht geben. „Es gibt Menschen, die wollen das nicht, es gibt auch Menschen, die können sich nicht impfen lassen.”

FDP fordert nicht nur für Geimpfte Lockerungen

Weitgehende Lockerungen, die nicht nur Geimpfte betreffen, fordert hingegen FDP-Fraktionsvize Christian Dürr. Auch Menschen mit negativem Corona-Test sollten davon profitieren. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte er, dass Kinder und Schwangere in nächster Zeit keine Aussicht auf eine Impfung haben. „Wenn nur Geimpfte ihre Freiheiten zurückbekommen, könnten Familien mit kleineren Kindern im Sommer womöglich gar keinen Urlaub machen.” Daher dürften gerade sie nicht benachteiligt werden. Getestete müssten deswegen mit Geimpften gleichgesetzt werden. In der geplanten Verordnung des Bundes war eine Öffnung von Hotels und Ferienwohnungen nur für Geimpfte jedoch nicht vorgesehen.

RKI: Lediglich acht Prozent voll geimpft

In Deutschland haben bisher 28,7 Prozent der Menschen zumindest ihre erste Impfung erhalten. Jedoch nur acht Prozent sind inzwischen auch voll geschützt. Derweil ist in den Bundesländern die Infektionslage recht verschieden. In Schleswig-Holstein lag am Dienstag die Inzidenz bei 57. Unter der Marke von 100 lagen auch Hamburg und Niedersachsen. Hingegen liegen Thüringen und Sachsen mit 217 bzw. 204 noch immer über der 200er-Marke. Zuletzt lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der gesamten Bundesrepublik bei 141,4 und damit erheblich niedriger als noch vor einer Woche, wo sie noch 167,6 betrug.