In Deutschland sterben pro Jahre etwa 360 000 Menschen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Damit ist sie die Todesursache Nummer 1. Doch wer jetzt dachte, dass man sein Herz nicht stärker schädigen kann als beim Rauchen, der täuscht sich.
Eine kürzlich erst veröffentlichte Studie hat jetzt nämlich herausgefunden, dass die Bleikonzentration im menschlichen Blut elementar im Zusammenhang mit dem Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung steht. Seit längeren ist bereits bekannt, welche gesundheitlichen Schaden Blei im Körper anrichten kann. Bei Kindern kann dadurch zum Beispiel die Gehirnentwicklung eingeschränkt sein.
Doch in der besagten Studie identifizierten die Wissenschaftler nun die durch Bleiexposition bedingten kardiovaskulären Todesfälle bei Menschen im Alter von 25 Jahren und älter. Dafür kam ein Modell zum Einsatz, das sich in der Wissenschaft für die Schätzung der Auswirkungen bestimmter Faktoren auf die Gesundheit etabliert hat. Mithilfe dieses Modells bewerteten die Forscher den Effekt von Bleibelastung auf die Herzgesundheit.
Dramatisch: Geschätzt starben 2019 weltweit 5.545.000 Erwachsene aufgrund ihrer Bleiexposition an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Studie ermittelte die besorgniserregenden Zahlen zu Bleibelastung und Todesfällen für Südostasien, den Mittleren Osten und Afrika. Weniger schlimm sah es in Europa und Zentralasien aus.
In Deutschland ist die Bleibelastung in den vergangenen Jahrzehnten sogar erfreulicherweise zurückgegangen, etwa durch Maßnahmen wie das Benzinbleigesetz. Dieses führte dazu, dass die Bleibelastung durch den Straßenverkehr zurückging und entsprechend auch weniger auf den Menschen übergreifen kann.
Aber auch auf anderen Wegen können Menschen hierzulande mit dem giftigen Schwermetall in Berührung kommen. Über alte Bleirohre kann das Trinkwasser belastet sein. Ein Grund, warum sich Hausbesitzer hier dringend über Instandhaltungsmaßnahmen informieren sollten.
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