Drama über Frankfurt: Lufthansa-Maschine in spektakulärer Notlage

341 Passagiere einer Lufthansa-Maschine erlebten am Mittwoch in Frankfurt einen wahren Albtraum. Das Flugzeug geriet in eine sogenannte Luftnotlage und landete fast neun Stunden nach dem Start wieder genau da, wo sie hergekommen war – in Frankfurt.

Grund für die kuriose Odyssee waren technische Probleme. Das ursprüngliche Ziel wäre die koreanische Hauptstadt Seoul gewesen.

Tatsächlich bestätigen die Online-Flugdaten die Meldung des Magazins Aviation Herald, wonach Flug LH712 – eine Boeing 747-400 mit 341 Fluggästen – kurz nach 16 Uhr am Mittwoch in Frankfurt startete und zunächst Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Georgien und Aserbaidschan überflog.

Über dem Kaspischen Meer dann aber plötzlich Probleme: die Öldruckanzeige und eines der vier Triebwerke spielten verrückt. die Piloten schalteten den Motor ab. Das Team habe schließlich keine andere Wahl mehr gehabt, als  “vorsorglich und verfahrenskonform die Luftnotlage zu erklären, um priorisiert landen zu können”.

Das Flugzeug drosselte in der Folge das Tempo von 1.070 auf 740 km/h, sank von 10.700 auf 9.700 Meter Flughöhe herab und drehte kurzerhand um. Die Boeing flog schließlich genau die Strecke, die sie in den letzten Stunden bereits zurückgelegt hatte, wieder nach Frankfurt zurück. Dort landete sie gegen 1 Uhr nachts – die 341 Passagiere wurden auf andere Flüge umgebucht und haben mittlerweile hoffentlich ihre Reiseziele erreicht.

Das Flugzeug selbst ist seit Mai 2002 bei der Lufthansa im Dienst und soll nun zur weiteren technischen Untersuchung in Frankfurt bleiben. Für Laien scheint es verrückt, dass die Maschine nicht Richtung Seoul weiterflog, sondern einfach umdrehte. Tatsache ist ebenfalls, dass die Maschine mit einem ausgefallenen Triebwerk problemlos und lange hätte in der Luft bleiben können.

Die Lufthansa äußerte sich nicht zu dem Vorfall, allerdings erklärten die Flugexperten von “Flight Emergency” auf X (ehemals Twitter), dass Airlines bei Problemen oft bevorzugt die eigene Basis ansteuern würden. Am Heimatflughafen sei die Reparatur oft leichter, weil Ingenieure oder Ersatzteile besser verfügbar sind. 

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Martin Beier