Einige Volksbanken und Sparkassen-Filialen sollen zum „Finanzpunkt“ verschmelzen. Die Kunden der Banken müssen sich auf einige Veränderungen einstellen. Betroffen sind 50 Standorte der Frankfurter Volksbank sowie der Taunus-Sparkasse.
Was die Frankfurter Volksbanken und die Taunus-Sparkasse gerade planen, hat Welt-Neuheit-Charakter und klingt nach einer neuen Wirtschaftsethik. Die beiden Mitbewerber wollen zukünftig zusammenarbeiten und 50 Filialen in ihrem Einzugsgebiet zusammenlegen.
Die so neu entstehenden Filialen sollen „Finanzpunkt“ heißen und durch Farben verdeutlichen, welche Bank dort gerade aktiv ist. Leuchtet die Filiale rot, so werden Sparkassen-Kunden bedient, leuchtet der Finanzpunkt blau, so finden die Kunden der Volksbanken Ansprechpartner vor Ort. Die dort geplanten SB-Automaten sollen hingegen für beide Kunden gleichwertig nutzbar werden und somit für beide Kundenstämme jederzeit ermöglichen, Geld abzuheben oder den Kontostand einzusehen. Laut dts-Nachrichten-Agentur werden die Filialen an vier Tagen pro Woche geöffnet sein. Zwei Tage für Sparkassen-Kunden und zwei Tage für Volksbank-Klientel.
Zukunftsweisende Entwicklung für die gesamte Branche
Experten zufolge ist dies die erste derartige Zusammenlegung von Filialen in einem solchen Umfang. Der Vorgang wird von der Branche genau beobachtet und könnte zukunftsweisend sein. Alle Banken mit Filialgeschäft stehen unter enormem Spardruck zwischen Ausbau digitaler Angebote und dem Erhalt der Flächenpräsenz.
Durch die Fusion wird es beiden Banken möglich, Kosten zu senken, ohne Präsenz in der Fläche zu verlieren. Mitarbeiter der Frankfurter Volksbank oder der Taunus-Sparkasse müssten jedoch nicht um ihre Stellen fürchten, heißt es. Stattdessen würden offene Stellen durch alte Mitarbeiter besetzt.
Die Bilanzsumme der Frankfurter Volksbank wuchs im Jahr 2018 auf 12,1 Milliarden Euro. Damit wurde das Institut zur zweitgrößten Volksbank Deutschlands. Hintergrund des Wachstums ist unter anderem die Fusion der Vereinigten Volksbank Maingau und der Volksbank Griesheim. Infolge der Umwälzungen musste die Volksbank Frankfurt im vergangenen Jahr eine Verringerung des Betriebsergebnisses um fast ein Viertel verkraften. Deshalb hatte die Volksbank Frankfurt schon länger verkündet, dass man sich gezwungen sehe, Einsparungen im Filialgeschäft vorzunehmen.
Die Bilanzsumme der Taunus-Sparkasse stieg im vergangenen Jahr um 281 Millionen Euro auf über 5,5 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von 5,3 Prozent, im Vorjahr waren es 7,6 Prozent. Die beiden Institute planen, fünf Millionen Euro in den Umbau zu den „Finanzpunkt“-Zentren zu investieren.
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