Eltern in Angst: Verurteilter Killer dank Justiz-Panne frei

Ein Schlag ins Gesicht für die Eltern der vergewaltigten und ermordeten Zoe: Der Täter wurde freigelassen, noch bevor er seine Haftstrafe überhaupt antrat. Dabei ist der Mann brandgefährlich. Der Grund für die Entlassung ist schockierend: Er sitzt schon zu lange in Untersuchungshaft, legte deswegen Beschwerde ein. Denn der Schuldspruch ist noch nicht rechtskräftig, und das Verfahren dauert schon lange an.

Die Dauer der Untersuchungshaft widerspreche dem Recht des Angeklagten auf eine beschleunigte Verurteilung, die Verzögerungen seien zudem nicht von ihm verschuldet. Das mache die Dauer der Untersuchungshaft unverhältnismäßig, so das Gericht in seiner Begründung.

Zoes Eltern sind fassungslos angesichts der aktuellen Entwicklungen. Ihre Tochter war von dem 19 jährigen Täter an einen Weiher verschleppt und dort brutal vergewaltigt und erwürgt worden. Die Ludwigshafenerin war aber nicht sein einziges Opfer: Drei weitere Mädchen wurden von dem Mann sexuell missbraucht.

“Der Typ ist eine Bestie”, ist die Schwester des Opfers überzeugt. Für die Familie ist der Gedanke unerträglich, dass der Mörder von Zoe sich frei bewegen darf. Es besteht eine hohe Fluchtgefahr sowie das Risiko, dass er sich an einem weiteren Teenager vergreift.

Das Urteil war übrigens milde: Wegen Mordes, Vergewaltigung mit Todesfolge und sexuellen Kindesmissbrauchs in drei Fällen wurde eine Jugendstrafe von zehn Jahren verhängt. Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft Frankenthal verlangten Revision – was der Grund ist, warum sich das Verfahren so in die Länge zieht und der Mädchen-Killer jetzt freigelassen wurde.

Die Familie von Zoe hofft auf eine rasche Wiederaufnahme des Verfahrens, damit der Killer wieder in Haft genommen werden kann.