Geheimdienste schlagen Alarm: Russland lässt den Krieg gegen die Ukraine eskalieren, indem es sich Unterstützung durch das Land Nordkorea geholt hat. Berichten zufolge sollen Tausende nordkoreanische Soldaten für Putin in die Schlacht gehen.
Die Soldaten aus Nordkorea sollen bereits am 23. Oktober an der Front eintreffen. Ihre Aufgabe: Sie sollen die westrussische Region Kursk zurückzuerobern, welche im Sommer von der Ukraine besetzt wurde. 10.000 oder gar 12.000 Nordkoreaner dürften dafür eingeflogen worden sein.
Aufnahmen gelangten an die Öffentlichkeit
Laut dem südkoreanischen Geheimdienst habe Nordkorea 1.500 Soldaten, darunter Kämpfer von Spezialeinheiten, nach Russland zur Ausbildung geschickt. Im Netz kursieren Aufnahmen solcher Soldaten, wie sie in Russland Uniformen und Ausrüstung erhalten. Und ein verifiziertes Video zeigt Nordkorea-Truppen auf einem russischen Ausbildungsgelände nahe China. Eine Bestätigung der Vorkommnisse kam auch vom US-Verteidigungsministerium. Minister Lloyd Austin bezeichnet diese als eine „sehr ernste“ Eskalation, wie die „New York Times“ schreibt.
Südkorea will sich ebenfalls einmischen
Berichten zufolge gibt es in Südkorea Überlegungen, wiederum der Ukraine zur Hilfe zu kommen. Im Raum steht, dass Waffen und Militärpersonal in die Ukraine entsendet werden. Das Ziel Südkoreas laut S-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ wäre in erster Linie, „die Taktiken und Kampffähigkeiten der nordkoreanischen Streitkräfte zu überwachen und gefangene Nordkoreaner zu befragen“. Munitions- und Waffenlieferungen an Kiew seien ebenso denkbar.
Auswirkungen als gering eingestuft
Militär-Experte Carlo Masala von der Bundeswehr-Uni München zur BILD: „Militärisch gesehen wird das Einschreiten Nordkoreas keine große Bedeutung haben. Wir wissen ja noch immer nicht genau, welche Anzahl nordkoreanischer Soldaten ankommen soll und was sie letzten Endes machen sollen. Aber selbst wenn es 12.000 sind, wie Südkorea und die Ukraine behaupten, wird das militärisch keinen großen Unterschied machen.“
Europa und Deutschland sollen angesichts der neuen Entwicklungen dennoch wachsam bleiben, so der Experte: „Die politische Bedeutung ist größer als die militärische. Nun wird der Krieg auch aufseiten Russlands internationalisiert.“
Und weiter: „Zum ersten Mal schickt ein anderer Staat Soldaten, um mit oder für Russland zu kämpfen. Das hat eine ganz andere Dimension als die bisherigen Versuche des Kreml, Söldner aus Afrika oder aus anderen Gegenden der Welt für ihre Streitkräfte zu gewinnen.“
“Europa muss wachsam bleiben”
Den Europäern müsse klar werden, „dass in diesem Konflikt weitaus mehr auf dem Spiel steht als nur die Frage der Ukraine“, so der Bundeswehr-Uni-Professor. „Es hat sich mit Russland, China, dem Iran und nun Nordkorea eine Staatenkoalition gebildet, die in unterschiedlichen Ausprägungen in den Krieg in Europa eingreift und dezidiert anti-westlich ist. Sie nutzen den Ukraine-Krieg dazu, dem liberalen Staaten-System Schaden zuzufügen.“
We use Cookies.