Es gibt noch Vermisste: 18 Menschen bei schwerem Unglück verschüttet

Bei einem folgenschweren Unglück wurden 18 Menschen verschüttet, einer davon konnte bisher noch nicht geborgen werden. Die Ursache war ein Gebirgsschlag im schlesischen Rydultowy, also in Polen, und ereignete sich bereits am Donnerstagmorgen.

Zum Zeitpunkt des Gebirgsschlages waren insgesamt 78 Bergleute im Einsatz. 17 wurden verletzt und konnten bereits ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Person wird weiterhin vermisst. Zunächst waren es zwei Bergmänner gewesen, zu denen kein Kontakt bestanden hatte, aber am Donnerstagabend drangen sie schließlich zu einem der beiden vor. 

Gebirgsschlag als unberechenbares Risiko
Der Gebirgsschlag passierte auf 1150 Metern unter Tage.  Dabei handelt es sich um plötzlich auftretende Bewegungen und Einstürze in Gesteinshohlräumen, deren Ursache keine tektonisch ausgelöste Erdbeben sind, sondern meist Sprengungen im Bergbau. Sie sind nur schwer vorherzusagen und stellen deswegen ein enormes Sicherheitsrisiko für Bergleute dar, aber auch für Menschen, die in den Gebieten wohnen. Die Suche nach dem zweiten Vermissten musste aufgrund weiterer seismischer Aktivitäten vorübergehend unterbrochen werden.

Effizient und günstig
Das Bergwerk in Rydultowy wurde 1806 gegründet und ist eines der ältesten Kohlebergwerke in Polen, bekannt für seine Steinkohleproduktion. Beim sogenannten Tagebau wird die Kohle nahe der Erdoberfläche abgebaut, indem man Erde und Gestein entfernt, um die Kohleschicht freizulegen. Das ist sowohl effizienter als auch sicherer, als der Untertagebau, kostet außerdem weniger. Allerdings bringt der Tagebau Umwelteingriffe, Landschaftsveränderungen und den Verlust von Ökosystemen mit sich.

Gefährlicher Job
Grundsätzlich zählt der Bergbau zu den gefährlichsten Industrien der Welt. Auf der Welt gab es bereits viele schwere Unglücke, darunter etwa die Laobaidong-Bergwerksexplosion in China, als 1960 684 Menschen bei einer Kohlenstaubexplosion starben. 1954 kamen 311 Personen ums Leben, als es in einer Kohlemine in Rumänien zu einer Methangasexplosion kam. Bergleute leiden zudem oft unter dem Krankheitsbild der Staublunge (Pneumokoniose).

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Martin Beier