EU-Entscheidung bringt strenges Bargeldverbot nach Deutschland

Um Geldwäsche zu unterbinden, sollen in der EU und damit auch in Deutschland keine Bargeld-Käufe über 7.000 Euro mehr möglich sein. So wünscht es das Europäische Parlament. Die Länder verschärfen damit den Vorschlag der EU-Kommission.

Der EU-Wirtschaftsausschuss will am Dienstag über eine neue Bargeld-Obergrenze in der europäischen Staatengemeinschaft entscheiden. Das berichtet die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”. Das Europäische Parlament hat eine Bargeldobergrenze in Höhe von 7.000 Euro zur Abstimmung eingereicht. Damit zeigt es sich deutlich restriktiver als die EU-Kommission. Diese hatte in ihrer Novelle des EU-Gesetzes gegen Geldwäsche noch eine Obergrenze für Bargeldzahlungen in Höhe von 10.000 Euro vorgeschlagen.

Die EU-Länder billigten diese Obergrenze bereits. Deutschland hatte sich bei der Entscheidung enthalten, weil innerhalb der Ampelkoalition keine Einigung gefunden werden konnte. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte sich gegen eine Bargeldobergrenze ausgesprochen, Innenministerin Nancy Faeser war dafür.

Bisher gibt es in den EU-Staaten keine einheitliche Regelung bezüglich einer Bargeldobergrenze. Mehr als die Hälfte der Mitgliedsstaaten führen eine Obergrenze zwischen 500 Euro und 15.000 Euro. Griechenland ist am restriktivsten. In neun Mitgliedsstaaten werden Bargeldvorgänge gar nicht beschränkt, darunter Deutschland.

Ziel der Beschränkungen ist es Geldwäsche und Terrorfinanzierung Einhalt zu gebieten. Dazu soll auch eine neue EU-Behörde eingerichtet werden, die sich ausschließlich diesem Themenfeld widmet. Nach Einschätzung des Europäischen Rechnungshofes werden in der EU jährlich Milliardenbeträge aus kriminellen Geschäften durch Geldwäsche in die reguläre Wirtschaft eingeschleust. Die europäische Polizeibehörde Europol geht sogar von Hunderten Milliarden Euro aus.

Die Gründung einer Behörde gegen Geldwäsche wird von allen EU-Staaten unterstützt. Unklar ist weiterhin, welchen Standort die neue Behörde bekommen soll. Die Parlamentarier werden zunächst über einen Kriterienkatalog abstimmen, welche Voraussetzungen der Standort erfüllen soll. Dazu gehört die Verfügbarkeit von ausgebildetem Personal, gute medizinische Versorgung, Schulen und Verkehrsverbindungen. Nicht in allen EU-Gebieten können diese Voraussetzungen erfüllt werden.

Frankfurt hat sich unter anderem als Standort beworben und erfüllt als Bankenstandort gute Voraussetzungen, um qualifiziertes Personal zu finden. Allerdings erwähnte der Parlamentsentwurf auch eine “ausgeglichene geografische Verteilung von EU-Institutionen und -Agenturen”. Diesbezüglich hat Frankfurt nur die Europäische Zentralbank und die Versicherungs-Aufsichtsbehörde Eiopa zu bieten. Andere Städte, wie etwa Wien, Madrid oder Vilnius, die sich ebenfalls beworben haben, können deutlich mehr anwesende EU-Institutionen und -Agenturen vorweisen.

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  • Ob das so auf die Schnelle durchzusetzen ist, sei fraglich! Die Kriminellen lassen sich schon etwas NEUES einfallen ,um ihr Geld zu waschen. Dann gibt es mehr Gaststätten und sonstige dubiosen Geschäfte ,wo das Geld gewaschen werden kann. Unterbinden ist wohl ein Wunsch des Finanzmarktes und der Banken.

  • Wenn sich die Bürger die Abschaffung von Bargeld bei Zahlungen über 7.000,-€ gefallen lassen, werden eben Ausgaben über 7.000,-€ in mehreren Schritten an verschiedene Empfänger der gleichen Familiengruppe getätigt. Bei Kartenzahlungen ist klar erkenntlich, wer, was und wo bezahlt hat. Der total gläserne Bürger ist das Ziel. Auch Nachbarschaftshilfen gegen BaT (Bar auf Tatze) fallen weg.

  • Liebe Sara Breitner,
    sie schreiben in ihrem Bericht folgendes:
    ...In neun Mitgliedsstaaten werden Bargeldvorgänge gar nicht beschränkt, darunter Deutschland...
    In Deutschland ist der Hauskauf mit Bargeld bereits verboten. Investitionen in die Börse sind nur über Bankkonten möglich. Selbst auf der Bank sind Einzahlungen pro Tag auf 14.999 EUR begrenzt.
    Unter unseren türkischen Gastarbeitern ist ein weiteres Verbot bekannt:
    Das Mitführen von mehr als 10.000 EUR bei Reisen in nichteuropäische Länder ist nur nach Anmeldung erlaubt. Die Zollbeamten sind angewiesen Personen und Gepäck zu durchsuchen und nicht gemeldetes Bargeld einzubehalten!

    Ich muss also den Gauner anrufen und bescheid geben, dass ich am Tag X um die und die Zeit mit so und soviel Bargeld mich an diesem Zoll oder Flughafen befinde, damit ein Überfall auf mich geplant werden kann.

    So sieht es leider aus.

    Bitte berichtigen sie ihren Bericht!

    Danke im Vorraus.

  • Bargeld bedeutet Freiheit, alles Andere ist Überwachung, Abhängigkeit und willkürliche, staatlich ermöglichte Steuerung bis hin zum Sozialpunktesystem, Vorbild China.
    Als ob Geldwäscher heute noch auf Bargeldabwicklung angewiesen werden.
    Wer dieses Märchen glaubt, was uns da von den Polimarionetten aufgetischt wird, hat wohl noch nie etwas von Kryptowährungen gehört.
    Aber wenn immer mehr junge Menschen die bequeme Zahlung mit dem Smartphone bargeldlos vorziehen, wird hier natürlich Öl in`s Feuer gegossen. Da sind wir als Eltern gefordert, es anders vorzuleben und unsere Kids darüber aufzuklären, welche Folgen es mitsich bringt, bargeldlos zu bezahlen.

  • Das ist der Plan, dass wir alle transparent gemacht werden. Nur DARUM geht es. Die Macht noch weiter über uns auszubauen. Die NEUE WELTORDNUNG !!! Enteignung, Vormundschaft, ENTMENSCHLICHUNG!

    • Schlimm ist auch die neue,noch zu schaffende Behörde mit wahrscheinlich Tausenden von unwissenden Mitarbeitern wie im deutschen Verteidigungsministerium. Da die trick- und einfallsreiche ,skrupellose MAFIA bei der Geldwäsche,z.B. im Bereich der Gewerbeimmobilien ,seit Jahrzehnten eine tragende Rolle spielt,sollten ausgewiesene Fachleute aus dem Bankenbereich,auch und gerade aus Italien,zur Unterstützung von EUROPOL gewonnen werden. Die Zielrichtung,Bargeldzahlungen von Otto Normalverbraucher z.B. bis 20.000 Euro zu überwachen und zu kontrollieren,ggf. zu unterbinden,um damit Geldwäsche zu bekämpfen,kann nur von naiven Beamten stammen und geht bei der Geldwäschebekämpfung mit einer Schadenshöhe von deutlich über 100 Milliarden Euro ins Leere!

  • Hallo Günter Stolz es ist wohl dafür zu spät. Für die heutige Jugend ist es selbstverständlich liquide zu sein und der Überblick über das zur Verfügung stehende Geld keine Rolle mehr spielt. Na dann machen wir eben Schulden die kann man ja später zurückzahlen und der Schuldenberg wird immer grösser. Aber so ist es gewollt oder???? Wir die ältere Generation sieh das etwas anders, wir sind den Umgang mit Geld gewohnt dazu sind wir erzogen worden das Geld und dessen Wert zu schätzen. Die übrigen Beiträge sagen doch Alles die Angst ist da ,aber verhindern können wir es nicht.Der Staat will die Kontrolle über Uns haben und wissen was wir mit unserem Geld machen und wofür wir es ausgeben. Damit dementsprechend die Preise angepasst werden Können.

  • Lieber Leute merken Sie nicht das letzte Zeit nur Verbote raus kommen? Ob von der Grünen oder EU . Heizung,Autos , Bargeld. Wie in China , Russland ich komme mir vor wie bei Kommunisten. Sollen wir uns das alles bieten lassen?

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Sara Breitner