EU-Kommission enthüllt, wie Online-Shops Sie gezielt manipulieren

Diese Warnung der EU-Kommission sollten Sie ernst nehmen: Online-Shops greifen zu miesen Tricks, um Sie als Kunden zu manipulieren. Achten Sie bitte auf Taktiken wie das Verbergen von Informationen, das Drängen zum Kauf oder zu Abonnements sowie falsche Countdown-Zähler. Denn dabei handelt es sich um die meist verbreiteten Maschen, um Druck auf Besucher der Website auszuüben.

Die EU-Kommission kontrollierte im vergangenen Jahr Einzelhändler, zum Beispiel aus der Textil- oder Elektrobranche. Den Ergebnissen zu urteilen verwendeten 42 Websites falsche Countdown-Zähler, 54 drängten durch visuelle Gestaltung oder sprachliche Mittel zu bestimmten Kaufentscheidungen wie teureren Produkten oder Lieferoptionen.

Darunter fallen auch  Abonnements. 70 Online-Shops haben wichtige Informationen versteckt oder schlecht erkennbar gemacht. Gemeint sind beispielsweise Angaben zu Lieferkosten, zur Produktzusammensetzung oder zu einer kostengünstigen Alternative.

EU-Justizkommissar Didier Reynders findet dazu klare Worte: Diese Praktiken verstoßen gegen Verbraucherschutzregeln. Er forderte die nationalen Behörden dazu auf, gegen diese Unarten vorzugehen. Die Kommission will nun alle Verbraucherschutzvorschriften darauf prüfen, ob diese noch zeitgemäß sind.

Zwei neue, große Gesetzespakete verabschiedet
Das EU-Parlament legt einen immer größeren Fokus auf Verbraucherschutz. Erst im Vorjahr wurden mit großer Mehrheit zwei Gesetze verabschiedet, die eine strengere Überwachung im Internet gewährleisten sollen. Betreiber großer Online-Marktplätze und sozialer Netzwerke sollen stärker in die Verantwortung genommen und illegale Inhalte konsequenter bekämpft werden.

Das Gesetzespaket für digitale Dienste enthält das Gesetz für digitale Märkte (DMA) und das Gesetz für digitale Dienste (DSA). Die Hauptzielgruppe sind einflussreiche Tech-Firmen, die ihre Dienste innerhalb der EU anbieten, unabhängig davon, wo auf der Welt sie ihren Sitz haben. Betroffen sind Anbieter von Internet-Diensten, Domain-Namen-Register, Hosting-Dienste und E-Commerce-Dienste sowie Reise- und Unterkunftsplattformen und Online-Marktplätze. Sie alle verbinden Käufer und Verkäufer. Besonders interessant wird es aber, die Auswirkungen der neuen Gesetze auf App-Stores zu beobachten.

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Martin Beier