Europäisches Urlaubsparadies muss Ausnahmezustand ausrufen

Ganze Straßen wurden weggespült, Autos wie Treibgut gestapelt. Mehrere Tote und Verletzte sind zu beklagen. Eines der beliebtesten Urlaubsziele in Europa ist kaum noch wiederzuerkennen. Und die Gefahr ist noch lange nicht vorbei.

Erst Spanien und Italien, und jetzt das: Teile Griechenlands wurden von den schlimmsten Überschwemmungen heimgesucht, die dort je verzeichnet wurden.

Beliebte griechische Inseln von schweren Unwettern getroffen
Am Samstag traf der Sturm „Bora“ mit der Wucht eines Hammers auf die Ägäis. Zu den am stärksten betroffenen Inseln gehörten Lemnos und Rhodos. Noch vor wenigen Wochen meldeten die griechischen Tourismusbehörden stolz, dass Rhodos im Jahr 2024 mit 3,5 Millionen Besuchern zwischen Januar und September einen neuen Tourismusrekord aufgestellt habe. Jetzt ist das beliebte Urlaubsziel kaum noch wiederzuerkennen.

Wie der Münchner Merkur berichtet, ist die Feuerwehr seit Samstagmorgen landesweit über 1100 Mal ausgerückt. Auf Rhodos sind vor allem die Orte Ialyssos, Maritsa, Pastida und Kremasti betroffen. Hier stehen ganze Straßen unter Wasser und Häuser wurden überflutet. Aus mehreren Orten der Insel werden Erdrutsche gemeldet, und in der Nähe von Faliraki wurde eine Brücke durch die heftigen Überschwemmungen schwer beschädigt.

Aus Lemnos werden ähnliche Szenen der Verwüstung gemeldet. Hier kamen zwei Menschen in den Fluten ums Leben. Mehrere Gebiete sind von Stromausfällen betroffen.

Rhodos und Lemnos rufen Ausnahmezustand aus
Sowohl Lemnos als auch Rhodos haben den Ausnahmezustand ausgerufen, der am Montagmittag in Kraft trat. Es wurde ein Fahrverbot verhängt. Der öffentliche Nahverkehr wurde in vielen Gebieten eingestellt. Rettungsmannschaften sind mit Unterstützung des Militärs und der örtlichen Behörden rund um die Uhr im Einsatz.

An die Handys der Bewohner der am stärksten betroffenen Gebiete werden Evakuierungsaufforderungen verschickt. „Es ist tausendmal besser, den möglicherweise überzogenen Warnungen zu folgen, als eine Tragödie zu riskieren“, sagte Vassilis Kikilias, der Minister für Klimakrise und Katastrophenschutz, dem Fernsehsender Skai. Denn die Gefahr ist noch lange nicht vorbei.

Griechenland erwartet weitere Unwetter
Das griechische Wetteramt EMY hat vor weiterem stürmischen Wetter gewarnt. Für die Inseln der östlichen Ägäis sowie für Teile des zentralen und südlichen Festlands Griechenlands gelten weiterhin Wetterwarnungen. In Mittelgriechenland wird mit starken Regenfällen gerechnet. Im Nordwesten Griechenlands kommt es unterdessen zu starkem Schneefall.

Griechenland hat schon seit einiger Zeit mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen. Seit dem Sommer hat das extrem trockene Wetter die Sorge vor Dürre und Waldbränden verstärkt. Die Überschwemmungen, die Rhodos und Lemnos in den letzten beiden Tagen erlebten, gehören zu den schlimmsten, die in dieser Region gemeldet wurden. Kikilias erklärt, dass der Klimawandel Schuld an den schlechten Bedingungen ist.

Denjenigen, die einen Urlaub gebucht haben, wird empfohlen, die Wetterberichte, Nachrichten und etwaige Regierungsempfehlungen für das gewählte Reiseziel zu verfolgen. Sollte Ihnen etwas Anlass zur Sorge geben, wenden Sie sich bitte an Ihren Reiseveranstalter.

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Kai Degner