Die gestrige Europawahl bringt neue Wahlsieger und große Verlierer hervor. In Deutschland jubeln die Grünen über einen beeindruckenden Stimmgewinn.
Die gestrige Europawahl brachte bedeutsame Ergebnisse hervor. Die Rechtspopulisten gewannen deutlich an Zuwachs. Trotzdem behalten die Konservativen die meisten Sitze im EU-Parlament.
So wählte Deutschland
CDU und CSU haben die Wahl in Anbetracht der Gesamtstimmen mit knapp 29 Prozent gewonnen. Dennoch verliert die Union viele Wähler gegenüber der Wahl 2014.
Heftiger wurde die SPD abgestraft. Die Sozialdemokraten kommen auf knapp 16 Prozent und liegen damit mehr als 10 Prozentpunkte hinter dem Ergebnis der letzten Europawahl.
Die Grünen feierten das Wahlergebnis ohne wenn und aber. Sie gewinnen rund 10 Prozentpunkte gegenüber 2014 und kommen auf ein Gesamtergebnis von rund 20 Prozent. Die junge Partei liegt damit auf Platz 2 im gesamtdeutschen Ergebnis.
Die AfD feiert ein kleines Plus gegenüber 2014 und kommt auf ein Gesamtergebnis von fast 11 Prozent. Dennoch war die Stimmung zunächst verhalten. Man habe ein besseres Ergebnis erwartet und gehe davon aus, dass die Ibiza-Affäre das Wahlergebnis beeinflusst habe.
Die FDP schaffte knapp die Fünfprozentmarke und macht damit ein leichtes Plus, die Linken liegen nahezu gleichauf. Die FDP freut sich somit über einen leichten Stimmgewinn, die Linken büßten hingegen Stimmen ein.
Ähnliches Bild in ganz Europa
Auch die Wahlergebnisse aus dem Ausland sind aussagekräftig: Die Christdemokraten und die Sozialdemokraten verlieren gemeinsam rund ein Fünftel der Stimmen gegenüber 2014. Dennoch bleiben EVP (23,8 Prozent) und S&D (20 Prozent) die stärksten Kräfte in Europa. Dicht gefolgt von den Liberalen (ALDE, rund 14 Prozent) und der grünen EFA (rund 9 Prozent). Die Rechtspopulisten und die EU-Skeptiker legen deutlich an Stimmen zu.
In Italien, Polen, Ungarn, Kroatien und Frankreich gewinnen die rechten Parteien die Mehrheit der Stimmen und feiern damit einen deutlichen Wahlsieg. Le Pen will sich mit der AfD und anderen rechtsausgerichteten Fraktionen sowie Europakritikern zusammentun und den vorherrschenden Parteien den Kampf ansagen. Für Frankreich forderte sie Neuwahlen.
In Österreich wurde die konservative ÖVP unter dem amtierenden Kanzler Sebastian Kurz als führende Kraft mit rund 35 Prozent bestätigt und legte über 8 Prozentpunkte an Stimmen zu. Die sozialdemokratische SPÖ liegt mit fast 24 Prozent leicht dahinter und verlor einige Wähler. Die FPÖ verlor knapp 2 Prozentpunkte gegenüber 2014 und liegt bei rund 18 Prozent.
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