Trump und die EU streiten um Strafzölle. Verbraucher und Arbeitnehmer zahlen die Zeche. Produkte im Wert von 2,83 Milliarden Euro kommen auf die EU-USA-Zolliste. Werden diese Güter jetzt richtig teuer?
Die Vereinigten Staaten von Amerika meinen es ernst: Neue Zölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus der EU erschüttern die transatlantischen Handelsbeziehungen. Bereits im April hatte US-Präsident Trump verkündet, er werde seine Handelspolitik beibehalten, bis keine Mercedes-Modelle mehr auf der Fifth Avenue in New York rollten, berichtete die Wirtschaftswoche.
Als Alternative forderte die US-Regierung Ausfuhrbegrenzungen für die EU. Da die Europäische Union davon nichts wissen möchte, drohen jetzt Strafzölle auf Stahl- und Aluminumexporte in die USA. US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross verkündete, man wolle weiterhin mit der Europäischen Union verhandeln. Die Europäer möchten sich jedoch nicht erpressen lassen und startet die Gegenoffensive: Zölle auf Importprodukte von den USA nach Europa! „Die USA lassen uns keine andere Wahl. Das ist ein schlechter Tag für den Welthandel“, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Horst Löchel, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Frankfurt School of Finance & Management, erklärt gegenüber der BILD-Zeitung, dass es ganz auf den weiteren Verlauf ankommt: „Bleibt es ‚nur‘ bei den Zöllen auf Stahl und Aluminium, sollten die Folgen für Deutschland überschaubar bleiben, obwohl davon natürlich Arbeitsplätze in der Stahl- und Aluminiumindustrie gefährdet sind. Sollte es jedoch zu einem Handelskrieg kommen mit wechselseitigen europäischen und US-amerikanischen Vergeltungsmaßnahmen, wäre das für Deutschland, in dem mehr als 30 Prozent aller Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Export abhängen, katastrophal.“
Die EU hat bereits eine Liste erstellt, welche Produkte mit Zöllen belegt werden sollen. Die Liste ist fast 3 Milliarden Euro schwer und lang:
Experten fürchten darüber hinaus weitreichende Konsequenzen für die Europäische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.
We use Cookies.