Experten empfehlen zusätzlichen Eignungstest für Autofahrer

Vor allem hochbetagte Autofahrer verursachen immer mehr Unfälle in Deutschland. Deswegen wird auf Anregung von Forschern jetzt ein neuer, zusätzlicher Eignungstest diskutiert. Dieser betrifft alle Senioren, die eine ähnliche Risikogruppe darstellen wie alle Fahranfänger von 18 bis 24 Jahren. 

Die Waitzstraße in Othmarschen in Hamburg ist ein Beispiel, das von Experten immer wieder herangezogen wird: Dort gibt es verhältnismäßig viele  Schaufensterunfälle. Im Mai 2021 krachte etwa ein Auto in das Gebäude der Hamburger Sparkasse; im Dezember vergangenen Jahres gegen Tische und Stühle eines Restaurants. Und es sind so gut wie immer  deutsche Senioren, welche die Kontrolle über ihre Wägen verlieren und in der Straße mit ihren Autos in die Geschäfte fahren.

Die “Süddeutsche Zeitung“ ging 2020 sogar so weit, von einem Fluch zu sprechen, und zählte insgesamt 24 Unfälle durch vorwiegend hochbetagte Autofahrer. Umbaumaßnahmen wie die Umwandlung der quer zur Fahrbahn liegenden Parkplätze in Längsparkplätze oder das Errichten von 60 Spezialpollern konnten die Unfälle nicht komplett verhindern. Nun ist ein Fahrtest für die Alten im Gespräch.

Japanische Studie zeigt: Screening-Tests wirken
Die Datenlage aus anderen Ländern spricht eine deutliche Sprache: Eine japanische Studie aus Japan etwa erga, dass verpflichtende Fahreignungstests bei Senioren zu weniger Autounfällen führen. Laut Amerikanischer Gesellschaft für Geriatrie wurden dafür Polizeidaten in Bezug auf Autounfälle zwischen Juli 2012 bis Dezember 2019 in Japan ausgewertet. Untersucht wurden allerdings nur Menschen über 70 – in dieser Zielgruppe hatte es 602.885 Zusammenstöße gegeben.

Im März 2017 wurden schließlich verpflichtende kognitive Screening-Tests für ältere Fahrer eingeführt, woraufhin laut Studie die Unfallzahlen bei männlichen Autofahrern kontinuierlich gesunken sind. Bei Autofahrerinnen war der Zusammenhang allerdings nicht so deutlich.

Deutscher Experte empfiehlt “Rückmeldefahrt”
Möglicherweise sind solche Tests auch in Deutschland bald gang und gäbe. Der Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Siegfried Brockmann, bestätigt, dass Senioren eine ähnlich auffällige Risikogruppe sind wie junge Fahrern. Allerdings gibt es zu Bedenken, dass Personen über 75 Jahren wesentlich seltener einen Führerschein besitzen und zudem weniger Kilometer zurücklegen. Vor allem viele Frauen im Alter fahren oft kein Auto.  Das ist bei den derzeit alternden Generationen aber anders – der Experte rechnet daher mit einer Zunahme der Zahl der Autounfälle mit Betagten.

Sein Vorschlag daher: Eine verpflichtende Rückmeldefahrt, bei der ein Fahrlehrer den Rentner 45 Minuten begleitet und ihn beurteilt. Die Senioren müssten dann aufgrund der Bewertung selbst entscheiden, ob sie den Führerschein abgeben.

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  • So etwas empfehle ich bei unseren Politikern schon lange. Damit wären bestimmt mehr Leben gerettet!

  • Warum sollen Senioren zu einem Eignungstest und die unerfahrenen Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren, die laut diesem Bericht genauso "gefährlich" sind brauchen ihn nicht? Außerdem hat eine Studie in Thüringen nachgewiesen, daß von den Senioren nicht mehr Gefahr ausgeht, wie eben von diesen jungen Fahranfängern und eine Pflicht zur Fahreignungsprüfung abgelehnt. Das bestehende Recht ermöglicht eine Anordnung zur Prüfung bei auffälligen Fahrverhalten unabhängig vom Alter. Mir ist nie bekannt geworden, daß jemals dieses Recht zur Anwendung gekommen ist. Aber sehr oft ist mir solches Fahrverhalten bei jüngeren Fahrern aufgefallen. Z.B. zu dichtes Auffahren, Rechtsüberholen auf der Autobahn, Drängeln, unangemessene Geschwindigkeit und anderes mehr. Bei solchen und anderen Rücksichtslosigkeiten sollte doch eine Fahreignungsuntersuchung angesetzt werden.

  • Wie viele Unfälle werden pro Jahr durch Raser und aggressive Fahrer verursacht?
    Diese Art Autofahrer begegnet man täglich und auf jeglicher Strecke.

    Dahingegen fallen mir nur in großen Abständen die älteren Fahrer auf, die sich unsicher oder (in allerseltensten Fällen) unkontrolliert im Straßenverkehr verhalten. Die Älteren sind höchstens vorsichtiger, und brauchen ein klein wenig länger zum Ausparken o.ä. Das stört wenig, und gefährdet niemand.
    Für Ältere ist das Auto oft noch die einzige Möglichkeit, eine weitere Strecke zurückzulegen (z.B. auch schon die 2 km zum Einkaufen). Ein Reaktions-Test wäre vielleicht ab 80 Jahren gerechtfertigt.

    Aber ein generelles Tempolimit auf 120 km/h wäre für Deutschland schon längst fällig!
    Aber, da verdient ja keiner dran. Deshalb wird Zweiteres niemals umgesetzt.

    Etwas komisch mutet an, dass im Artikel speziell von älteren, DEUTSCHEN Autofahrern gesprochen wird (darf doch genau diese Differenzierung bei allen anderen Straftaten/Vorkommnissen tunlichst nicht von der Berichterstattung erwähnt werden...)?

  • ja ja - ältere deutsche Fahrzeugführer darf man diffamieren, indem man Ihnen durch scheinbar häufig auftretende Unfälle in dieser Altersgruppe "Fahruntüchtigkeit" unterstellt.
    Was müssen sich unsere Senioren noch alles in diesem Land gefallen lassen??
    Würde es sich um ausländische Fahrzeugführer handeln und so über sie berichtet würde es sofort rassistische Diskriminierung ausgelegt.

  • Ich muss dazu sagen lieber arabischer Fahrer zum Test bitten ,die kaufen sich Führerschein im Internet oder bei arabischer Autoschule. Die fahren schnell, oft über rot . In 30 Zonen überholen oft. Mit Rentner kann man alles machen, Flaschen sammeln, kleine Rente .Ganze Leben gearbeitet und werden wie kleine Kinder behandelt. Ihr soll euch schämen .

  • Was ich zu diesem Thema sagen wollte, wurde schon gesagt, aber eins sollte hier von den jüngeren Befürwortern bedacht sein, man wird relativ schnell alt.

  • Was mich interessiert ist, mit welcher Art von Auto wurde dies verursacht ( Schaltwagen oder Automatik ).
    Beim Automatik legt man die Fahrstufe ein und gibt Gas, beim Schaltwagen Kupplung treten und dann den Gang einlegen und Gas geben.
    Beim Automatik ist die verwechslungsgefahr der Fahrtrichtung höher als beim Schaltwagen.
    Wer beides fährt oder gefahren hat kennt das.

  • Also, einen Test auf Sehtüchtigkeit (ist im Alter das größte Problem!) und auf Reaktions-
    geschwindigkeit würde ich befürworten (ich gehöre selbst zu dieser Altersgruppe).
    Aber alles andere, da zweifle ich öfter auch bei viel Jüngeren, ob sie die Verkehrsregeln
    intus haben !

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Martin Beier