Expertin alarmiert: Tausende Bundesbürger werden Opfer von Stromabzocke

Noch nie waren die Preisunterschiede bei den verschiedenen Strom- und Gasanbietern so groß wie aktuell. Der Unterschied für einen durchschnittlichen Haushalt liegt bei Strom zwischen Grundversorgungstarifen und den günstigsten Neukundenangeboten bei jährlich etwa 760 Euro. Beim Erdgas gestaltet sich die Lücke noch heftiger: Hier gibt es Tarifunterschiede von bis zu 1400 Euro.

Während Verbraucher durch den Vergleich der unterschiedlichen Tarife noch bares Geld sparen können, sind ihnen bei einem anderen Punkt aber die Hände gebunden: Bundesweit kämpfen viele Stadtwerke nämlich mit massiven Abrechnungsfehlern. Ein Umstand, der die Bürger viel unnötiges Geld kosten kann. Die Abrechnungsfehler kommen von massiven IT-Problemen mit den dafür zuständigen System.

Alleine in München warten knapp 700 000 Menschen weiterhin auf ihre Abrechnungen und müssen trotz angekündigter Preisbremse die alten Abschläge zahlen. Auch in Zukunft kann es laut Sprecherin Bettina Hess zu „starken Verzögerungen“ kommen. Bis die IT-Probleme gelöst sind, tappen demnach Hunderttausende Bundesbürger im Dunkeln und müssen weiterhin viel mehr Geld zahlen als ursprünglich versprochen.

„Das ist ein bundesweites Problem“, klagt auch die Energie-Verbraucherschützerin Leonora Holling gegenüber der BILD Zeitung.

Problematisch ist vor allem, dass die Politik bislang immer noch nicht geregelt hat, welche Behörde die Aufsicht über die Systeme haben soll. Damit bleibt die Lösung des Problems den überforderten Versorgern überlassen! Entsprechend lange kann eine neue Regelung dauern.

Ob man aktuell zu viel zahlt und damit einer Abzocke zum Opfer gefallen ist, erfährt man, in dem man die Versorger- und Börsen-Preise vergleicht. Im Zweifel gilt es zu kündigen. „Kündigungsfristen richten sich danach, ob Sie einen Sondervertrag zu Ihrem bisherigen Anbieter haben oder in der Grundversorgung sind“.

Tipp: Ein Wechsel aus dem örtlichen Grundversorgungstarif ist jederzeit möglich, die Kündigung übernimmt der neue Anbieter.“

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Jerry Heiniken