Der Klimawandel und seine Folgen: Orkane sind die stärksten Stürme, die Deutschland heimsuchen, und zwar immer häufiger. Ihre Zerstörungskraft gleicht jener tropischer Wirbelstürme, sie fordern immer wieder Menschenleben.
Anders als die tropischen Hurrikane, Taifune und Zyklone drohen Orkane dann, wenn die kalte Jahreszeit einsetzt. Denn sie entstehen über dem Nordatlantik, und zwar durch einen regelrechten Kampf der Luftmassen: In der kalten Jahreszeit strömt die kalte Luft vom Nordpol nach Süden, gleichzeitig warme Luft aus den Tropen nach Norden. Am Treffpunkt der beiden setzt eine Tiefdruckentwicklung ein, aus der ein Orkan entstehen kann. Je größer die Temperaturunterschiede sind, desto mehr Kraft kann der Sturm bekommen.
Orkane können sich durchaus mit der Zerstörungskraft von Hurrikanen oder Taifunen messen. Oft sind sie unberechenbar, weil sie kurzfristig entstehen und sich dann schnell und massiv verstärken. Zusätzlich entwickeln viele dieser Extrem-Stürme ein riesiges Windfeld, das sich über 1000 Kilometer erstrecken kann. In Europa sind damit schnell einmal weite Teile erfasst. Orkane legen zudem große Strecken an einem Tag zurück.
“Kyrill” forderte 29 Todesopfer
Wer erinnert sich etwa nicht an den Jahrhundertsturm “Kyrill” im Jahr 2007? Er fegte mit zerstörerischer Kraft über halb Europa hinweg, kostete 13 Menschen in Deutschland das Leben, insgesamt starben mehr als 29 Menschen. Die Schadenshöhe betrug über 4,5 Milliarden Euro – damit wurde Kyrill zu einem der teuersten Stürme, die in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten aufgetreten sind. Dächer waren abgedeckt, Strommasten umgeknickt worden, Wälder wurden regelrecht kahl rasiert. Die Deutsche Bahn stellte erstmals seit ihrem Bestehen im ganzen Land den Betrieb ein.
Wetter wird immer extremer
Extremwetter, mit dem wir uns zukünftig öfter befassen müssen: Laut Experten wird es in Deutschland immer häufiger zu Stürmen und Orkanen kommen. Und das hängt mit dem Klimawandel zusammen: Die Erderwärmung führt zu Wetterextremen. Auch der Weltklimarat IPCC geht davon aus, dass Wetterextreme häufiger auftreten werden. Mit schlimmen Hitzewellen sei einmal pro Jahrzehnt zu rechnen. Hurrikans und Taifune würden stärker werden, Regen- und Schneefälle zunehmen und auch Dürren würden häufiger vorkommen.
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