Die Hölle auf Erden erleben derzeit Eltern aus Berlin-Neukölln, denn ihre drei Jahre alte Tochter wurde für hirntot erklärt. Ein Mitarbeiter einer Apotheke ist mutmaßlich schuld an dem Geschehen, da er eine fehlerhafte Infusion hergestellt haben soll. Ermittlungen der Kripo laufen derzeit.
Die kleine Djannah liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses und ist für hirntot erklärt worden. Nur Maschinen halten das kleine Kind am Leben. Für die gesamte Familie ist dies ein einziger Albtraum. Denn noch vor zwei Wochen sah das alles noch ganz anders aus. Was ist passiert?
Das Mädchen leidet unter einer seltenen Darmerkrankung – Ernährung über Infusionen
Die „bz-berlin.de“ berichtet, dass die kleine Dreijährige an einer sehr seltenen Darmerkrankung namens Tufting Enteropathie. Dabei fehlen ihr die Darmzotten, was eine Verdauung erschwert. Dadurch ist sie auf eine künstliche Nährstoff-Versorgung angewiesen. Die Eltern hängen daher jede Nacht eine Nährstoff-Infusion über dem Bett auf. Über einen Katheter, der mit ihrem Hals verbunden ist, erfolgt dann die Verabreichung. Bis zum 8. Juni 2019 lief dies auch immer glatt.
Krampfanfälle und Bauch- und Magenschmerzen nach Infusion
Wie der Vater im Gespräch mit „bz-berlin.de“ berichtet, wachte Djannah gegen vier Uhr morgens auf und begann sich zu übergeben. “Nach 6 Uhr klagte sie über starke Bauch- und Kopfschmerzen, zitterte. Heftige Krampfanfälle setzten ein.” Umgehend riefen die Eltern die Feuerwehr. Die Bemühungen der Notärzte, die kleine Djannah zu stabilisieren, schlugen fehl. Schnellstens wird das bewusstlose Mädchen in die Klinik gebracht. “Bei der Patientin wurde ein stark erhöhter Blutzuckerwert von rund 2.500 mg/dl ermittelt; normal ist ein Blutzuckerwert von unter 140 mg/dl. Keiner der behandelnden Ärzte hat zuvor einen derartig hohen Blutzuckerwert gesehen”, erklärte eine Klinik-Sprecherin gegenüber dem Nachrichtenportal.
Zuckeranteil in Djannahs Infusion war zu hoch
Durch den Zucker ist dem Körper des Kindes Wasser entzogen worden, wodurch Schwellungen entstanden und ihre Organe und das Gehirn zerstört worden sind. Wie sich recht schnell herausstellte, war die Infusion schuld an der fatalen Reaktion. Nach Untersuchungen des beschlagnahmten Infusionsbeutels stellte sich heraus, dass der Zuckeranteil der Lösung statt bei 20 Prozent bei über 70 Prozent lag.
Kripo ermittelt gegen einen Apotheken-Mitarbeiter
Gegen einen Mitarbeiter der verabreichenden Apotheke wird nun von der Kripo ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Lösung offenbar apothekenintern hergestellt worden. Daraus ergibt sich nun der Vorwurf einer fahrlässigen Körperverletzung. Gegenüber der „bz-berlin.de“ sagte der Anwalt der Apotheke: “Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind sämtliche Herstellungs- und Sicherheitsvorschriften eingehalten worden.”
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