Feuerwehr muss Hunderte Zugpassagiere vor Hitzetod retten

Mehr als 50 Einsatzkräfte waren notwendig, um etwa 200 Zugpassagiere aus einem vollständig überhitzten Zug zu retten. Die Bergungsarbeiten wurden zudem erschwert, weil sich der Zug in einem Tunnel befand und nicht gleich von den Rettungskräften lokalisiert werden konnte. 

Der Vorfall ereignete sich in Rheinland-Pfalz auf der Strecke zwischen dem Mainzer Hauptbahnhof und einem regionalen Bahnhof der Landeshauptstadt. Nach einer technischen Panne kam der Zug bei der Einfahrt in einen Tunnel plötzlich zum Stillstand. Die Außentemperaturen hatten zu diesem Zeitpunkt 28 Grad Celsius erreicht und im Laufe der nächsten Stunde wurde es innerhalb des Zuges immer stickiger. 

Nachdem sich eine zunehmende Anzahl von Passagieren über Übelkeit und Schwächesymptome beschwerte und ein Mann einen Kreislaufkollaps erlitt, wurde die Feuerwehr hinzugerufen. Feuerwachen in sowohl Mainz als auch Wiesbaden antworteten auf die Hilferufe der Passagiere und gemeinsam mit Einsatzkräften der Bundesbahn gelang es den Feuerwehrleuten, die rund 200 Passagiere, darunter auch ein Rollstuhlfahrer, ins Freie zu holen. 

Bei dem Einsatz kam glücklicherweise keiner der Passagiere zu schweren Schäden und der Reisende, der zuvor einen Kreislaufkollaps erlitten hatte, konnte auch wieder so weit belebt werden, dass er einem Krankenhausaufenthalt entgehen konnte. 

Der Vorfall in Mainz ist bereits der zweite innerhalb von einer Woche in Deutschland, bei dem Reisende in Zügen bei großer Hitze ohne Klimaanlage und der Möglichkeit, die Türen zu öffnen, festsitzen. Bereits am vergangenen Mittwoch kam ein Zug in Eschweiler außerhalb von Aachen in Nordrhein-Westfalen bei Temperaturen von 29 Grad Celsius nach einem Oberleitungsfehler zu einem Stillstand. 

Auch hier musste letztendlich die Feuerwehr zur Rettung der 200 überhitzten Passagiere eingesetzt werden. In dem Eschweiler Zwischenfall wurden die Reisende mit Bussen weitertransportiert, während die Mainzer Zugpassagiere ihre Fahrt nach einem kurzen Aufenthalt an der frischen Luft mit dem gleichen, nun reparierten Zug fortsetzen konnten.