Fische in Südeuropa greifen Badegäste an

Die Demonstrationen gegen Übertourismus und der universelle Unmut der Lokalbevölkerung gegenüber Feriengästen in vielen Ländern in Südeuropa hat allem Anschein nach auch auf die Tierwelt übergegriffen. Aus beliebten Urlaubsländern an der adriatischen Küste und auch aus Spanien kommen jetzt Berichte von Fischen, die sich über nichts ahnende Badegäste hermachen und deren Körperteile anknabbern. 

Insbesondere an der kroatischen Adriaküste häufen sich die Beschwerden von badenden Touristen und haben dazu geführt, dass die Übeltäter jetzt bei Biologen näher in Augenschein genommen wurden. Bei den hungrigen Meeresbewohnern dreht es sich nach Angaben von herbeigerufenen Spezialisten nicht um Haifische oder eine Salzwasser-Spezies von Piranhas, sondern um eine harmlose Fischart, die aber dennoch mit Vorsicht zu behandeln ist. 

Die beißwütigen Fische sind vielmehr sogenannte Schwarzschwanzbrassen, die es besonders auf Warzen, Muttermale und lose Hautpartikel nach Abschürfungen abgesehen haben. In ihren Versuchen, die begehrten Hautfetzen zu ergattern, können die Fische allerdings kleine Wunden vergrößern oder neue hinzufügen. Damit erhöht sich für manche die Gefahr von einer Infizierung mit im Seewasser befindlichen Bakterien, die wiederum schnell zu schweren Erkrankungen oder sogar Todesfällen führen können. 

Zufolge des kroatischen Unterwasserforschers Velimir Vrzić haben Schwarzschwanzbrassen keine Zähne, sondern schnappen sich die Hautfetzen mithilfe ihrer Kiefern. Das Phänomen der beißwütigen Fische ist zwar nicht neu, hat aber im Laufe der letzten Jahre stark zugenommen. In der wärmeren Jahreszeit erleben die Fische einen erhöhten Stoffwechsel und sind auf der Jagd nach zusätzlichen Nahrungsquellen. Bisher gaben sich Schwarzschwanzbrassen normalerweise mit der Entfernung von Parasiten an größeren Fischen oder Meeressäugetieren zufrieden, aber haben seit Neuestem auch Menschen zu ihrem Menü hinzugefügt. 

Nach Angaben der Meeresbiologen können die ausgehungerten Fische zwar unangenehm sein, stellen aber keine größere Gefahr dar als die bereits genannte. Mediziner raten deshalb dazu, nicht mit offenen Wunden, seien sie auch noch so klein, ins Wasser zu gehen, um eine Infizierung zu vermeiden. 

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  • Na dann haltet einmal die Füsse in ein Becken mit Fische die EURE losen Hautpartikel entfernen.

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Alexander Grünstedt