Flugschreiberdaten für südkoreanischen Flugzeugabsturz sind verschwunden

Bei dem Flugzeugabsturz in der südkoreanischen Stadt Muan am 29. Dezember letzten Jahres kamen 179 Menschen ums Leben, während zwei Besatzungsmitglieder des Airliners Jejun Air aus den Trümmern geborgen werden konnten. Zufolge der ersten Angaben sei die Maschine direkt vor der Katastrophe in einen Vogelschwarm geraten. In der darauffolgenden missglückten Notlandung geriet das Flugzeug der Marke Boeing 737–800 auf Abwege und kollidierte mit der Barriere am Ende der Laufbahn. Der Flugschreiber des Fluges 7C2216 konnte sichergestellt werden, aber die ersten Ermittlungen nach der Auswertung werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten. 

Fehlende Daten 

Nach Angaben der südkoreanischen Behörden, die bisher den Flugschreiber zur Auswertung zur Verfügung hatten, fehlen nämlich genau die essenziellen Daten, die eine nähere Auskunft über die Unfallursache hätten geben können. Dabei dreht es sich um die letzten vier Minuten, bevor das Flugzeug mit der Barriere kollidierte und in Flammen aufging. Nachdem die südkoreanischen Behörden nicht imstande waren, die Daten zu ermitteln, wurde der Flugschreiber an Flugzeugabsturzspezialisten in den Vereinigten Staaten weitergereicht. Aber auch diese konnten die „verlorenen“ vier Minuten nicht auftreiben. Die letzten vorhandenen Daten geben lediglich Auskunft über die Erklärung des Notfalls durch den Piloten, bevor die Aufzeichnungen abrupt abbrechen. 

Für Katastrophen konzipiert 

Zufolge des südkoreanischen Ministeriums für Land, Infrastruktur und Transport ist die Situation außergewöhnlich und mysteriös. Sowohl der Flugschreiber als auch der Stimmenrekorder aus dem Cockpit sind so konstruiert, dass sie auch die schwierigsten Konditionen überstehen können. Bevor sie in Flugzeuge eingebaut werden, testet man sie für extreme Bedingungen, darunter Kollisionen bei einer Geschwindigkeit von bis zu 750 Kilometern pro Stunde, Temperaturen von bis zu 1100 Grad und auch Tiefseedruck über längere Zeit. Nach den abgeschlossenen Tests müssen sowohl der Flugschreiber als auch der Stimmenrekorder immer noch vollständig auslesbar und analysierbar sein. Auch die notwendige Stromversorgung für die beiden Aufzeichnungsgeräte war ordnungsgemäß gewährleistet. Weder die südkoreanischen noch die amerikanischen Behörden haben eine Erklärung für den Verlust der Daten und geben jetzt bekannt, dass neben der Unglücksursache jetzt auch der Ausfall der Aufzeichnungsgeräte untersucht werden muss. 

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Alexander Grünstedt