„Flugzeug-Mafia“: Wahres Ausmaß von Sicherheitsskandal bei Boeing aufgeflogen

Wie sicher sind Passagiere in Boeing-Maschinen? Neuesten Enthüllungen zufolge sind unglaubliche 6000 Flugzeugteile aus Italien beschlagnahmt und überprüft. Das Ergebnis: Vernichtend!

Es handelt sich um einen der größten Skandale der Luftfahrtbranche überhaupt: Zwei italienische Luft- und Raumfahrtfirmen sollen über lange Zeit gefälschte Flugzeug-Bauteile produziert und in die amerikanischen Boeing 787 Dreamliner eingebaut haben. Laut Staatsanwaltschaft hätten die Bauteile „deutlich geringere statische und Spannungsfestigkeitseigenschaften“, das hätte „Auswirkungen auf die Transportsicherheit“. 

4829 Teile “nicht konform”
So sei etwa reines Titan anstelle einer Titanlegierung für die Herstellung der Teile verwendet worden. Auch die verwendeten Aluminiumlegierungen seien nicht wie vorgeschrieben. Insgesamt wurden etwa 6000 Flugzeugteile beschlagnahmt und von Technikern untersucht, die eine „Nichtkonformität von mindestens 4.829 Bauteilen aus Titan und mindestens 1.158 Bauteilen aus Aluminiumkomponenten“ bestätigten.

Rumpfteile in Italien produziert
Die gefälschten Bauteile wurden an das Unternehmen Leonardo-Aerostructures in Grottaglie, Apulien ausgeliefert, wo 14 Prozent des Boeing 787 Dreamliners, konkret die Rumpfteile 44 und 46, produziert werden. Diese werden dann zur Endmontage mit dem Transportflugzeug Dreamlifter der Boeing 787 nach North Charleston im US-Bundesstaat South Carolina geflogen.

Ermittelt wird gegen sieben Personen und zwei Unternehmen, die laut italienischer Staatsanwaltschaft „einer kriminellen Vereinigung angehören, deren Ziel die Begehung von Straftaten ist, die von Angriffen auf die Verkehrssicherheit über Umweltverschmutzung bis hin zu Wirtschaftsbetrug reichen.“

Negativ-Schlagzeilen für Boeing reißen nicht ab
Der Einbau gefälschter Bauteile war bereits im Oktober 2021 aufgefallen und stieß die umfangreichen Ermittlungen italienischer Behörden an. In bereits ausgelieferten Boeing 787 Dreamlinern tauschte man die betroffenen Teile aus. Der Aktienkurs von Boeing geriet dennoch massiv unter Druck – das Unternehmen kämpft noch mit zahlreichen anderen Negativ-Schlagzeilen.

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Martin Beier