Forscher schlagen Alarm: Riesen-Asteroid bedroht Erde

Ein riesiger Asteroid rast auf die Erde zu: Ein Gebiet von der Größe Mitteleuropas droht verwüstet zu werden. Alles, was jetzt noch getan werden kann, ist, den Asteroiden zu beobachten und seine Bahn zu überwachen.

Ein Monster-Asteroid ist auf dem Weg zur Erde. Allein seine Größe reicht aus, um einen Einschlagskrater von mehreren Kilometern Durchmesser zu verursachen. Doch seine Zerstörungskraft dürfte weit darüber hinausgehen. Prof. Jonathan Männel von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg schätzt, dass ein Gebiet von der Größe Mitteleuropas in Gefahr sein könnte.

Männel und sein Team arbeiten an Möglichkeiten, Apophis – benannt nach dem altägyptischen Gott der Zerstörung – bei seiner Annäherung an die Erde besser beobachten und überwachen zu können. Sie haben bereits ein Datum für seine Ankunft: Freitag, den 13. April 2029.

Glücklicherweise wird zu diesem Zeitpunkt kein Einschlag erwartet, obwohl Apophis – ausgedrückt in Weltall-Dimensionen – nur einen Steinwurf von der Erde entfernt vorbeiziehen wird. Lediglich 31.000 Kilometer werden uns von diesem möglichen Killer-Asteroiden trennen.

Was die Forscher aufregt, ist nicht nur die Nähe eines so großen Asteroiden und die Tatsache, dass er relativ bald hier sein wird. Apophis misst etwa 350 m im Durchmesser, ist also nicht so groß wie der Asteroid, dessen Einschlag das Aussterben der Dinosaurier ausgelöst haben soll. Es ist die Tatsache, dass dies wahrscheinlich nicht das letzte Mal ist, dass die Erde diesen besonderen Asteroiden gesehen hat – und beim nächsten Mal haben wir vielleicht nicht so viel Glück.

In den kommenden Jahren wird Apophis der Erde noch öfter nahekommen. Wie nah das sein wird, wollen die Forscher nun berechnen. Das Team der Universität Würzburg arbeitet an einem Projekt, bei dem das Konzept erprobt wird, Kleinsatelliten aufsteigen zu lassen, um mehr Daten über Apophis zu sammeln.

Der nächste Vorbeiflug soll Aufschluss darüber geben, wie nahe Apophis in den nächsten Jahren kommen wird. Laut dem Raumfahrtingenieur Rainer Kresken von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gibt es ein „imaginäres Schlüsselloch“: Wenn der Asteroid bei seinem nächsten Besuch im Jahr 2029 durch dieses Loch fliegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er in naher Zukunft mit der Erde kollidiert.

Sowohl die NASA als auch die ESA haben sich mit Methoden zur Ablenkung von Asteroiden beschäftigt, die eine Gefahr für die Erde darstellen könnten. Im September 2022 machte die DART-Mission der NASA Schlagzeilen, nachdem die Raumfahrtbehörde eine Sonde erfolgreich mit einem Asteroiden in einiger Entfernung von der Erde kollidieren ließ. Nach Angaben der NASA war der Test erfolgreich und bewies, dass es je nach Größe und Zusammensetzung möglich ist, einen Asteroiden von seiner Bahn abzulenken. Vieles hängt jedoch von den Eigenschaften des Asteroiden ab, wie ein NASA-Forscher betonte. Wenn Apophis im Jahr 2029 vorbeizieht, wird er also genauestens untersucht werden, damit sich die Raumfahrtbehörden darauf vorbereiten können, die Erde zu verteidigen, falls dies notwendig werden sollte.