Forscher erwarten im Winter 30.000 CORONA-Tote pro Tag

Ein führendes US-Institut legte Ende der Woche ein Horror-Szenario für den kommenden Winter vor. Wenn die Maßnahmen weiter gelockert würden, könnten die Corona-Todesfälle auf 30.000 pro Tag ansteigen, behauptet IHME-Direktor Dr. Christopher Murray.

Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) an der University of Washington School of Medicine veröffentlichte eine aktuelle Prognose über den weltweiten Verlauf der Covid-19-Pandemie. Die Forscher um IHME-Direktor Dr. Christopher Murray behaupten: Die Maßnahmenpolitik der Länder und die Handlungen der Bevölkerung entschieden in den kommenden Monaten über Tod oder Leben von 770.000 Menschen. Die Forscher rechnen damit, dass die Sterblichkeitsrate im Winter drastisch steige und an ihrem Höhepunkt im Dezember 30.000 Todesfälle pro Tag erreichen werde.

Die Forscher gingen in ihrer Modellrechnung von drei Szenarien aus, wie sich die Zahl der Corona-Todesfälle bis Jahresende entwickeln könnte

  1. ein “wahrscheinliches” Szenario: etwa 2,8 Millionen Todesfälle, wenn Masken weiterhin individuell verwendet und die politischen Hilfsmaßnahmen unverändert blieben. Das entspreche einem Zuwachs von etwa 1,9 Millionen Sterbefällen bis Neujahr.
  2. ein “Worst-Case-Szenario”: etwas 4,0 Millionen Todesfälle, wenn die Anzahl der Maskenträger gleich bliebe und die politischen Maßnahmen weiter gelockert würden.
  3. der “Idealfall” von nur 2 Millionen Todesfällen insgesamt, wenn Masken quasi universell genutzt würden und jede Regierung Social Distancing vorschriebe, sobald die jeweilige nationale Sterberate acht pro einer Million Einwohner täglich übersteige.

Gemäß des „wahrscheinlichsten“ Szenarios müssen wir damit rechnen, dass im Dezember 30.000 Menschen pro Tag an den Folgen ihrer Covid-19-Erkrankung sterben werden. Wenn dies verhindert würde und der „Idealfall“ eintrete, würden auf der anderen Seite etwa 800.000 Menschen gerettet, behauptet Murray.

Das “Worst-Case-Szenario” hingegen sei eine Prognose, was passiere, wenn die Regierungen das Prinzip der „Herdenimmunität“ anstrebten. Die „globale Prognose soll die Problematik der sogenannten Herdenimmunität hervorheben, da diese Strategie grundsätzlich Wissenschaft und Ethik ignoriert und Millionen vermeidbarer Todesfälle zulässt”, sagte Murray. “Das wäre – einfach ausgedrückt – eine unmenschliche Herangehensweise.”

Die globale Modellrechnung berücksichtigt folgende Faktoren: aufgetretene Fälle, Todesfälle, Nachweis von Antikörpern, nationale Covid-19-Testzahlen, Mobilität, Social-Distancing-Regeln, Maskennutzung, Bevölkerungsdichte und Altersstruktur der Bevölkerung sowie das saisonal bedingte Auftreten von Lungenentzündungen, welches stark mit dem Verlauf von Covid-19 Fällen korreliert. Demnach würden im „wahrscheinlichsten“ Szenario folgende Nationen die höchsten Pro-Kopf-Todesraten treffen: Spanien, Belgien, Frankreich, Niederlande, Schweden, Peru, San Marino, Ecuador, USA und Amerikanische Jungferninseln.

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Author
Martin Beier