Forscher machen unglaubliche Entdeckung in den Ruinen von Tschernobyl

Tschernobyl, Schauplatz der schlimmsten Nuklearkatastrophe, die Europa je erlebt hat: 20.000 Jahre lang sollte das Gebiet unbewohnbar sein, doch nun haben Forscher eine Entdeckung gemacht, die sie dazu veranlasst, alles in Frage zu stellen, was bisher über die Folgen des Unfalls angenommen wurde. Das Leben kehrt in die Ruinen zurück, und es birgt eine große Überraschung.

Am 26. April 1986 explodierte der Reaktor Nr. 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl mit unglaublicher Wucht und hüllte die Umgebung in Wolken aus hochradioaktivem Dampf. Die radioaktive Verseuchung breitete sich über halb Europa aus und wurde bis nach Asien, Nordafrika und Nordamerika festgestellt.

Die Bewohner der umliegenden Gebiete flohen – in der Umgebung von Tschernobyl konnte niemand mehr leben. Es wurde eine Sperrzone eingerichtet, die sich über einen Umkreis von 30 km erstreckt. Auch heute noch, 38 Jahre später, ist die Radioaktivität dort so hoch, dass ein Aufenthalt von mehr als ein paar Stunden das Risiko birgt, Krebs zu entwickeln.

Doch in den Ruinen hat sich das Leben zurückgemeldet, und hier haben Wissenschaftler der Universität Princeton eine höchst erstaunliche Entdeckung gemacht: Die Entwicklung einer Resistenz gegen Krebs. Fast 10 Jahre lang haben die Forscher ein örtliches Wolfsrudel verfolgt – sie fanden heraus, dass die Wölfe ihre Tage in Gebieten verbringen, deren Radioaktivitätswerte mehr als das Sechsfache dessen betragen, was für den Menschen als sicher gilt. Und dennoch überleben die Wölfe. Der Grund dafür: Sie sind mutiert. Ihr Immunsystem hat sich in einer Weise verändert, wie sie häufig bei Krebspatienten beobachtet wird, die sich einer Strahlentherapie unterziehen. Aber nicht nur das, auch das Genom der Wölfe drückt sich nach Angaben der Forscher anders aus: Es zeigt nun Resistenz gegen das erhöhte Krebsrisiko.

Wie Cara Love, Evolutionsbiologin und Umwelttoxikologin an der Princeton University in den USA, erklärt, hat dies ihre Forschung in eine neue Richtung gelenkt. Zuvor hatte man sich auf Mutationen konzentriert, die das Krebsrisiko erhöhen. Man ging davon aus, dass keines der Tiere, die in den verseuchten Bereich gelangten, lange überleben würde. Jetzt wollen die Wissenschaftler verstehen, wie Mutationen auftreten können, die einen Schutz bieten und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Krebs zu überleben.

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Kai Degner