Erstmals treten sogenannte SGLT2-Inhibitoren in Bezug auf Nierenerkrankungen in den Fokus von Ärzten und Wissenschaftlern. Ursprünglich feierten Forscher mit dem Medikament den Schutz des Herzens bei einer Diabetes-Erkrankung. Doch es kann noch mehr. Fast schon nebenbei wurden jetzt die positiven Wirkungen auf Nierenerkrankungen entdeckt.
SGLT2 steht genau gesagt für „Sodium glucose linked transporter 2“. Vereinfacht erklärt bedeutet das: Die Nieren entfernen erst mal den Zucker aus dem Blut. In einem zweiten Schritt gewinnen sie jedoch nahezu den kompletten Zucker wieder zurück, weil das Gehirn und der Körper diesen als Energielieferant verwenden kann. Das Problem dabei ist, dass dieser Prozess für die Niere, insbesondere für erkrankte Nieren, sehr anstrengend ist.
SGLT2-Hemmer können nun diese Form der Rückgewinnung des Zuckers durch die Niere hemmen. In Studien wurde bereits herausgefunden, dass damit die Niere weniger Stress hat und eine fortschreitende Nierenerkrankung deutlich verlangsamt werden kann.
Prof. Wanner, leitender Arzt der Studien, teilte auf dem Kongress der European Society of Cardiology mit: „Die Therapie mit dem SGLT2-Inhibitor bei Patienten mit Nierenerkrankungen reduziert das Risiko eines Nierenversagens, schützt vor Herzschwäche und verlängert das Leben, unabhängig vom Diabetesstatus.“
In den Studien kam heraus, dass die Risikoreduktion von Nierengeschädigten bei Einnahme des Hemmers sage und schreibe 39% betrug! Ein vielversprechendes Ergebnis. Das erste Medikament wurde bereits im Sommer des letzten Jahres zugelassen. Menschen, die an Nierenerkrankungen leiden, sollten sich hierzu unbedingt mit ihrem zuständigen Facharzt austauschen. Unter Umständen stellt es auch für einen selbst die Lösung eines jahrelangen Problems dar. Dies jedenfalls gehört im Einzelfall unbedingt abgeklärt.
Entsprechende Hemmer könnten so die Leben von aber tausenden Menschen entscheidend verbessern und vor allem verlängern.
We use Cookies.