Frau eröffnet Feuer auf Polizeiwache

Man sollte meinen, der sicherste Platz vor Verbrechen, insbesondere solchen, die Waffen involvieren, ist die örtliche Polizeiwache. Bewohner in der nordhessischen Stadt Schwalmstadt wurden am Donnerstag, den 24.10., eines anderes belehrt. Mitten auf dem Polizeigelände kam es nämlich dort zu einer bewaffneten Auseinandersetzung, die ein Menschenleben gekostet hat. 

Plötzlich und unerwartet 

Nach bisherigen Angaben hatte die Polizei am Donnerstag, den 24.10., gegen 6 Uhr eine Frau festgenommen, die der Polizei in Schwalmstadt von vorherigen Straftaten bekannt war. Nachdem die Frau in die örtliche Polizeiwache gebracht worden war, zog diese auf dem Gelände plötzlich eine Waffe und eröffnete Feuer auf die Polizeibeamten, die sich an Ort und Stelle befanden. Diese sahen keine andere Möglichkeit, als das Feuer mit ihren Dienstwaffen zu erwidern. 

Schwere Verletzungen 

Zufolge einer ersten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft im nahegelegenen Marburg wurde die Angreiferin bei dem Schusswechsel schwer verletzt. Beamte verabreichten sofort Erst-Hilfe-Leistungen, bis der Notarzt eintraf. Die 20-jährige Frau verstarb allerdings im Krankenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach Angaben der Polizei in Schwalmstadt kam wie durch ein Wunder kein Polizeibeamter oder Außenstehender in dem Schusswechsel zu physischen Schäden. 

Unbekanntes Motiv

Die Polizei in Schwalmstadt kann bisher keine Angaben dazu machen, wie die Frau sich bewaffnen konnte und warum es ihr möglich war, das Feuer auf dem Polizeirevier zu eröffnen. Die Ermittlungen zum genauen Tathergang wurden jetzt vom LKA übernommen. Ersten Angaben zufolge soll es keine Anzeichen für ein terroristisches, politisches oder ähnliches Motiv für den bewaffneten Überfall auf die Polizeibeamten geben. 

Innenminister auf dem Weg 

Der hessische Innenminister Roman Poseck (CDU) befindet sich nach eigenen Angaben auf dem Weg nach Schwalmstadt, um seine Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen und sein Mitgefühl auszudrücken. Er bezeichnet den bewaffneten Überfall als „ein dramatisches Beispiel für die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte, die wir leider immer wieder beobachten“. Das Bundeskriminalamt hatte erst vor zwei Wochen in einem alarmierenden Lagebericht darauf aufmerksam gemacht, dass Gewalttaten gegen Polizeibeamte im Dienst und andere Rettungskräfte in Deutschland einen absoluten Höchststand erreicht haben. 

Kommentare anzeigen

  • Das aggressive Verhalten dieser 20 jährigen Frau ist in keiner Weise hinnehmbar. Allerdings konnte ich zur Zeit der Corona-Zwangsmaßnahmen bei den Demos sehr viele dramatische Beispiele von zunehmender Gewalt durch Einsatzkräfte gegen friedlich demonstrierende Bürger beobachten. Aus meiner Sicht hat das damalige Verhalten dieser speziellen Einsatzkommandos sehr zu einer fortschreitenden Verrohung der Gesellschaft beigetragen.

  • @ Gerhard Müller
    Ja klar, nun sind natürlich wieder die Einsatzkräfte, also indirekt der Staat selbst Schuld an der dieser unsäglichen Entwicklung. Ihre "friedlich demonstrierenden Bürger" habe ich damals oft anders erlebt und "spezielle Einsatzkommandos", also meist normale Bereitschaftspolizisten eher defensiv gesehen.
    Aber jeder sieht eben gerne, was er möchte und in das jeweilige eigene Weltbildbild passt.
    Ich sehe als eine der Ursachen für zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte nicht zuletzt die Verdrehung von Tatsachen, wie sie auch hier leider oft zu sehen ist.

  • Gut, daß sie nicht überlebt hat, hätte den Steuerzahler wieder viel Geld gekostet!!!

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Alexander Grünstedt