Gefährliche, längst ausgestorbene Krankheit aus dem 19. Jahrhundert kehrt zurück

Seit einem halben Jahrhundert gilt die sogenannte Rachitis als ausgestorben. Vor allem im 19. Jahrhundert war sie weltweit enorm verbreitet. Durch eine veränderte Ernährung konnte die Rachitis aber beinahe komplett zurückgedrängt werden. Nun kehrt sie zurück. In der schottischen Stadt Glasgow sind die ersten Fälle wieder aufgetreten.

Doch um was genau handelt es sich bei der Rachitis? Es ist eine Störung des Knochenstoffwechselns, die meist schon im Kindesalter auftritt. Durch eine schlechte Mineralisierung der Knochen kommt es zu einer Schwächung der Knochensubstanz. Das führt dazu, dass die Knochen weich, brüchig und gekrümmt werden. Menschen, die an einer Rachitis leiden, haben meist eine sehr gekrümmte Haltung und Knochen, die extrem krumm gewachsen sind. Die sind in ihrem Leben also enorm eingeschränkt.

Das Vitamin D spielt bei der Entstehung der Rachitis eine sehr große Rolle. Ist die Vitamin-D-Versorgung ausreichend, kommt es kaum zu solchen Fällen. Das ist auch der Grund, warum Säuglinge in Deutschland in den ersten Monaten ihres Lebens vom Kinderarzt Vitamin-D Tabletten verordnet bekommen.

Doch warum ist die Rachitis dann jetzt zurück in Europa? Wie die Nachrichtenagentur AFP erklärte, seien im vergangenen Jahr bereits 482 Fälle in England gemeldet worden. Schottland ist am meisten betroffen. Innerhalb von vier Jahren sind die Fälle hier um 25 Prozent angestiegen. Der Grund wird in der Armut vermutet. Inzwischen gelten in Schottland rund 32 Prozent der Kinder als arm.

Und auch die allgemeine gesundheitliche Versorgung in Glasgow und Schottland wird angeprangert. So erklärt Helga Rhein, Teil der Kampagne „Scots Need Vitamin D“ im Bericht der „Daily Mail“: „Es bringt nichts, der Armut die Schuld zu geben – die Schuld liegt im öffentlichen Gesundheitssystem. Es gibt keine Bemühung, die Menschen darüber aufzuklären, warum Vitamin D auf so vielen Gebieten wichtig für die Gesundheit ist, warum ein Mangel in Schottland häufiger vorkommt und aktiv Supplements zu verteilen. Sie sind so günstig und einfach erhältlich.“

In Deutschland ist das Bewusstsein viel höher und dementsprechend gehen die Fälle hier gegen 0.

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Jerry Heiniken