Gefahr für Badeurlauber: Giftiger Exot an Stränden gesichtet

Giftige Exoten erwartet man nicht an den europäischen Badestränden. Das hat sich nun geändert. Dieses Jahr ist der giftige „Blaue Drache“ an Spaniens Stränden aufgetaucht. Eine weitere Verbreitung im Mittelmeer und in den angrenzenden Urlaubsgebieten ist nicht ausgeschlossen.

Seit mehreren Hundert Jahren ist der „Blaue Drache“ nicht mehr an Spaniens Stränden aufgetaucht. Nun ist die schwimmende Kreatur mit wissenschaftlichem Namen Glaucus atlanticus mehrfach an der Costa Blanca in Südspanien gesichtet worden.

Das Tier gehört zu den Seeschnecken und wird auch Seewespe genannt. Denn eine Berührung mit ihr kann gefährlich werden. Dabei sieht der kleine Schwimmer äußerst schön aus. Die Seewespe wird etwa drei bis fünf Zentimeter groß und schwimmt unter der Wasseroberfläche. Das Tier hat eine auffällige, blaue Zeichnung und Flossen, die wie kleine Flügel angeordnet sind. Von oben betrachtet, sieht sie aus wie ein fliegender Drache – daher der Name.

Ihr bisher bekannter Lebensraus machen die Süd- und Ostküste Afrikas und Meeresgebiete rund um Australien. Dass die Seewespe nun in Spanien aufgetaucht ist, ist neu. Wissenschaftler vermuten, dass sie nur durch Zufall genau an der Costa Blanca aufgetaucht ist. Allerdings sei es in Anbetracht der Erwärmung der Meere „nicht verwunderlich“, wenn im Mittelmeer neue Exeplane gesichtet würden, schrieben die Biologen Juan A. Pujol, Raquel López-Esclapez und Nicolas Ubero-Pascal bereits letztes Jahr in der Abhandlung „New records of rare species in the Mediterranean Sea“.

Der „Blaue Drache“ kann durch seine Ernährung äußert giftig werden. Er ernährt sich nämlich unter anderem von der Portugiesische Galeere. Wissenschaftler vermuten daher, dass er ähnlich giftig auf Menschen wirken kann. Ein Stich der portugiesischen Galeere führt zu sehr schmerzhaften Rötungen und kann im schlimmsten Fall eine tödliche, allergische Reaktion auslösen.

Die Portugiesische Galeere ist besonders wegen ihrer langen Tentakel gefürchtet. Diese können bis zu 50 Meter lang werden. Deswegen kommt es bei ihr auch vergleichsweise häufig zu Unfällen. Dabei ist die Heimat des quallenartigen Organismus eigentlich die Hochsee. Durch Stürme gerät sie jedoch hin und wieder vom Kurs ab und landet dann auch mal an Badestränden. In den vergangenen Monaten wurden Exemplare vor Mallorca und bei den Kanaren gesichtet. Achtung, auch wenn diese tot am Strand liegen, sind Berührungen mit ihr noch giftig und gefährlich.

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Sara Breitner