Geheime Umbaupläne für Flüchtlings-Hotel

Eine ungewöhnliche Verwandlung: Ein luxuriöses 4-Sterne-Hotel in Gladbeck soll in eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt werden. Die Pläne, die der BILD vorliegen, enthüllen statt luxuriösen “Deluxe Zimmern” und der begehrten “Hochzeitssuite Blaue Lagune” werden die Räumlichkeiten für einen anderen Zweck umgebaut.

Laut BILD sehen die Planungen vor, separate Etagen für verschiedene Gruppen einzurichten. Das Stockwerk, das bisher die besten Zimmer im Van der Valk-Hotel beherbergte und mit Luxus und Extravaganz beworben wurde, soll laut den neuen Plänen in Zimmer für “Frauen und schutzbedürftige Personen” umgewandelt werden, während die ersten beiden Etagen für alleinreisende Männer vorgesehen sind. In diesen Zimmern werden sich die Männer die Räume teilweise zu acht teilen, mit je vier Stockbetten.

Laut internen Schätzungen könnten mehr als 1100 Personen in dem Hotel-Komplex untergebracht werden, wenn alle Zimmer vollständig belegt wären. Offiziell ist jedoch geplant, höchstens 620 Personen dort unterzubringen. Zusätzlich zur Unterbringungseinrichtung (ZUE) würden Klassenzimmer, Fitnessräume, ein Arztzimmer und Freizeiträume für Kinder und Jugendliche eingerichtet. Außerdem sind ein Männercafé, ein Frauencafé und mehrere Gebetsräume vorgesehen.

Für Miete, Möbel und Betrieb würde die zuständige Bezirksregierung Münster Van der Valk mehr als 600.000 Euro pro Monat zahlen. Es ist unklar, was die Bezirksregierung normalerweise für eine landeseigene Flüchtlingsunterkunft bezahlt.

Die Behörde hat bisher eine Anfrage der BILD-Zeitung unbeantwortet gelassen. In einer Pressemitteilung wurde lediglich erklärt: “Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu Projekten in einem so frühen Stadium nicht im Detail äußern können.”

Die Zentrale Unterbringungseinrichtung Bad Driburg kostet NRW 67.000 Euro Kaltmiete, während das Van der Valk-Hotel 320.000 Euro kosten würde. Das Land strebt feste Gebäude an, um teure provisorische Lösungen zu vermeiden. Die Kosten für den Umbau des Hotels belaufen sich auf eine Million Euro, die über zehn Jahre auf die Miete aufgeschlagen werden. Das Bundesinnenministerium verweist auf die Zuständigkeit der Bundesländer bei der Flüchtlingsunterbringung und betont die Unterstützung des Bundes. Der Steuerzahlerbund NRW fordert Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei der Lösung in Gladbeck. In NRW gibt es 27 Zentrale Unterbringungseinrichtungen für Flüchtlinge.

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Sara Breitner