Ein schockierendes Foto geht um die Welt. Zwei Frauen zeigen sich mit blutigen Nasen und verschwollenem Gesicht – sie wurden von einer Gruppe Männer im Bus attackiert.
England: Ende Mai wurden zwei junge Frauen im Londoner Bus von einer Gruppe Männer angegriffen und blutig zusammengeschlagen. Der Grund für den Angriff: Die beiden Frauen zeigten sich als lesbisches Paar in der Öffentlichkeit.
Im offiziellen Polizeibericht heißt es, dass beide Frauen im Oberdeck des Londoner Busses saßen, als eine Gruppe Männer hinzukam und sie mit sexualisierten und homophoben Kommentaren belästigte. Doch offenbar reichte das den Männern nicht aus, um ihre Meinung zur sexuellen Orientierung der beiden Frauen zum Ausdruck zu bringen. “Die Frauen wurden dann mehrmals angegriffen und geschlagen, bevor die Männer aus dem Bus rannten.“, heißt es weiter in der Polizeimeldung. Wie nebenbei stahlen die Täter außerdem ein Telefon und eine Tasche.
Beide Frauen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Sie wiesen mehrere Verletzungen im Gesicht auf. Eine der beiden Frauen teilte das Foto und ihre Geschichte auf Facebook. Sie behauptet, dass mindestens vier Männer auf sie und ihre Freundin losgegangen wären, nachdem die beiden Frauen sich geküsst hatten. Demnach belästigten die Männer beide Frauen zunächst mit anzüglichen Kommentaren, sie „verlangten, dass wir uns küssten, damit sie es genießen konnten. Sie nannten uns „Lesben“ und beschrieben sexuelle Positionen”, erzählt das Opfer auf Facebook. Eine der beiden Frauen wollte sich das nicht gefallen und stellte die Männer zur Rede, dann schlugen diese zu. Das Opfer erinnert sich: „Ich ging hinüber, um zu sehen, dass ihr Gesicht blutete und drei von ihnen sie verprügelten. Das nächste, was ich weiß, ist, dass ich geschlagen werde.“
Die Tat sei ein “ekelhafter frauenfeindlicher Angriff,” kommentierte Londons Bürgermeister Sadiq Khan das Geschehen auf Twitter und ergänzte: “Hassverbrechen gegen die LGBT-Community werden in London nicht toleriert.”
Der Angriff ereignete sich eine Woche vor der „Pride“ in London – den Veranstaltungswochen der Lesben- und Schwulenbewegung (LGTB, „Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender“), die durch Mahnwachen, Märsche und Paraden auf das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung hinweisen. In Deutschland finden vergleichbare Veranstaltungen unter dem Titel „Christopher Street Day“ (CSD) statt. Der Name geht auf einen Aufstand von Schwulen und Lesben zurück, die sich 1969 in den USA gegen polizeiliche Gewalt gegen Minderheiten wehrten. Diese erste „Pride“-Parade fand am 28. Juni 1969 in der New Yorker Christopher Street statt.
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