Schon wieder ein Amoklauf mitten in Deutschland! Am Donnerstag erschoss ein Mann im Daimler-Werk in Sindelfingen zwei Männer. Der 53-jährige Täter ist ein Mitarbeiter und hatte es scheinbar gezielt auf Vorarbeiter abgesehen. Er wurde kurz nach der Tat festgenommen. Es ist bereits der zweite Vorfall im Werk in Baden-Württemberg.
Die Polizei verzeichnete die ersten Notrufe gegen 7.45 Uhr morgens. Zunächst wurden ein Todesopfer und ein Schwerverletzter gemeldet, der zweite Mann verstarb allerdings kurze Zeit später. „Wir bestätigen, dass zwei Personen verstorben sind“, erklärte Mercedes-Benz dann mittags. „Es handelt sich um Mitarbeitende eines externen Dienstleisters.“ Den Täter habe man festgenommen, die Produktion laufe normal weiter, abgesehen von der Tatort-Halle. Die Mitarbeiter werden psychologisch betreut. Die Gefahr sei gebannt, da der Attentäter alleine gehandelt habe.
Derzeit untersuche man die Tatwaffe und befrage Zeugen. Die Polizei gab somit noch keine weiteren Details zur Tat oder den Hintergründen bekannt, auch die Identität der Opfer und des Verdächtigen wurden nicht preisgegeben. Offenbar hatten die Sicherheitsmitarbeiter von Mercedes den Angreifer überwältigen und festhalten können. In er betroffenen “Factory 56“ wird unter anderem die Mercedes S-Klasse produziert.
Eine Mitarbeiterin zu BILD: „Ich habe die Schüsse gehört, dachte, dass eine Palette runtergefallen ist. Dann kam jemand aufgeregt angerannt und erzählte, dass geschossen worden sei. Wir mussten alle raus – und die Firma hat uns heimgeschickt.“ Und ein Kollege des Verdächtigen gibt zu Protokoll: „Der Typ soll sein ganzes Magazin leer gefeuert haben. Er ist noch nicht lange bei uns, höchstens ein Jahr.“ Die Firma Rhenus, bei welcher der Schütze tätig war, ist für die Teilelogistik im Werk zuständig.
Nicht der erste Zwischenfall dieser Art
Tragisch: Es ist nicht der erste Vorfall auf dem Werksgelände. Bereits im Februar letzten Jahres durchbrach ein Mann mit einem VW-Bus die Schranke eines Werktors und raste mit bis zu 100 km/h über das Gelände. Als die Polizei den Amok-Fahrer stoppen wollte, stieg er aus und bedrohte die Beamten mit einem Messer. Ein Polizist zückte daraufhin seine Dienstwaffe und traf den Amok-Fahrer im Bein, bevor er schließlich festgenommen wurde.
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