Großer Discounter vor dem Aus
Einer der größten Discounter in Deutschland steht vor dem Aus. In den nächsten Monaten werden alle Filialen der zu Edeka gehörenden Discount-Kette NP (ehemals “Niedrig Preis”) geschlossen. Insgesamt sind bundesweit rund 330 Filialen betroffen.
NP eröffnete 1973 seine erste Filiale in Osnabrück und baute von dort aus eine Kette von Filialen in ganz Norddeutschland auf. Derzeit gibt es NP-Märkte in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg, Bremen und im nördlichen Teil von Nordrhein-Westfalen.
NP, das zunächst unter dem Namen “Niedrig Preis” gegründet wurde, ist eine der beiden Discounterketten des Supermarktriesen Edeka. Der andere ist Deutschlands bekanntester Discounter, Netto. Im Gegensatz zu Netto verkauft NP auch Artikel aus dem Edeka-Discountsortiment Gut & Günstig. In den letzten Jahren hatte das Unternehmen jedoch Mühe, mit dem Erfolg von Netto mitzuhalten.
Etwas traurig verkündet NP auf seiner Website, “dass sie nicht nur gewachsen sind, sondern sich immer weiterentwickelt und den modernen Anforderungen angepasst haben. Das ist nun vorbei.” Edeka hat bestätigt, dass es bis zum Jahr 2026 alle 330 Filialen schließen will.
Die Geschäftsräume will Edeka beibehalten: Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen sollen die Standorte in Läden für Edeka oder Nah und Gut umgewandelt werden. Die Kunden erhalten so ein neues Geschäft mit einem anderen, größeren Sortiment. Auch Discounterprodukte sollen dort angeboten werden, darunter die Gut & Günstig Preiseinstiegsmarke.
Ein Teil der Geschäfte wurde bereits umgebaut, um die Akzeptanz der Kunden zu testen. Laut Bernhard Berger, Vertriebsleiter für den Einzelhandel in der Region, war die Reaktion auf die Umgestaltung ein großer Erfolg, da die Kunden die modernere Einrichtung und das größere Sortiment schätzten.
Die Veränderungen scheinen bei den Kunden den gewünschten Effekt zu haben: Edeka konnte nach eigenen Angaben durch die Umgestaltung der Märkte an den ausgewählten Standorten eine zweistellige Umsatzsteigerung erzielen. Dies führte dann zu der Entscheidung, alle anderen NP-Märkte aufzugeben, von denen sich Edeka weitere erhebliche Gewinne verspricht.
